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Ein Anwalt ist in seiner Kanzlei niedergeschossen worden. Kehler entdeckt im Terminkalender des Ermordeten etwas Merkwürdiges. Die letzte Eintragung für den Tatnachmittag lautet: SV EWERS. Lotze erkennt, was die Notiz bedeutet: Sie bezeichnet das Strafverfahren gegen Dirk Ewers, und in dem Prozess wurde der Angeklagte ausgerechnet vom Ermordeten verteidigt. Das Mandat war offenbar tödlich! So schnell wie möglich lassen sich die Ermittler vom zuständigen Staatsanwalt Günter Heidenreich über das Verfahren informieren und erfahren, dass Ewers für einen Raubmord zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde. Als die Ermittler den Verurteilten in der Haftanstalt vernehmen wollen, stellen sie fest, dass Ewers zur Tatzeit Ausgang hatte und seither nicht wieder zurückgekehrt ist. Für die Kripobeamten ein klarer Fall: Ewers hat seinen Verteidiger umgebracht und ist dann geflohen. Fieberhaft fahndet die Polizei nach dem flüchtigen Ewers. Dabei finden sie etwas Paradoxes heraus: Ausgerechnet der ermordete Anwalt hat sich vehement dafür eingesetzt, dass Ewers’ Verfahren neu aufgerollt wird.
Der Verteidiger wollte das Urteil aufheben lassen, weil er seinen Mandanten Ewers für unschuldig hielt. Anscheinend wurde bei dem Prozess eine entlastende Zeugenaussage von Staatsanwalt Heidenreich mit Absicht unterschlagen. Damit gerät der renommierte Staatsanwalt unter schweren Verdacht: Offenbar hatte der Ermordete herausgefunden, dass Heidenreich den damaligen Prozess manipuliert hatte. Um diese schwere Straftat zu verdecken, brachte Heidenreich den Anwalt um. Lotze bleibt keine andere Wahl. Er muss gegen den Kollegen Anklage erheben. Im Prozess wird deutlich, warum der angesehene Staatsanwalt Heidenreich damals die entlastende Zeugenaussage unterschlug. Als der Fall Ewers auf seinem Schreibtisch landete, war der Beschuldigte für ihn kein Unbekannter. Zwei Jahre vor dem Verfahren hatte Heidenreich über seine Tochter Ewers bereits kennen gelernt. Seine junge Tochter geriet damals in die Prostitution, und daran war aus der Sicht von Heidenreich niemand anders als Ewers schuld. Dafür hasste Heidenreich Ewers. Aber er konnte ihn nicht belangen. Als Ewers dann jedoch wegen einer anderen Sache in Verdacht geriet, änderte sich das. Heidenreich konnte der Versuchung nicht widerstehen, eine kleine Zeugenaussage zu ‚vergessen‘. (RTLplus)

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