Mirka a Kuba (E01)

Eine leicht überdurchschnittliche TV-Folge von Marriage Stories. Ich hätte begrüßt, wenn die Methode mehr als nur "ich bin geduldig und frage die Protagonist*innen regelmäßig, wie es ihnen geht" gewesen wäre. Bei dieser Form kann man nämlich leicht sagen, dass Hana Třeštíková nur das oberflächliche Beobachten der durchschnittlichen Folgen ihrer Mutter wiederholt. Die Protagonist*innen wurden zum Glück gut ausgesucht. Ihre Probleme sind sehr aktuell (man hätte sie aber wenigstens durch das Einblenden des Jahres eindeutiger kontextualisieren können) und zeigen die größte Stärke der Methode, die hier angewandt wurde – das Festhalten von psychischen Veränderungen und der Dynamik einer Beziehung. In dieser Hinsicht ist der Generationswandel vor sowie hinter der Kamera gut ausgegangen. (24.03.2019)

Zu viele unbeantwortete Fragen, zu viele bloße Andeutungen der Realität. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns nicht genügend Informationen vor, um eine Bewertung vornehmen zu können. Die Nachricht von der Heirat kratzt nur an der Oberfläche, und ich denke, das ist jammerschade. Eine junge Familie kommt aus der Stadt aufs Land, nirgendwo Sicherheit, bald haben sie zwei Kinder, aber sie müssen einfach ein großes Haus vor der Renovierung haben, einen riesigen Garten, unzählige Tiere... Und am Ende stellen sie nur verbittert fest, dass es nicht geklappt hat. Am meisten hat mich Mirkas Bekenntnis zum Konservatismus gestört, dass sie gegen eine Wechselbetreuung und gegen zwei Väter ist... Offenbar haben nur Leute wie sie das Recht zu versagen. (05.04.2019)