Einzelgänger

Kunststoff. Er ist leicht, biegsam und vielseitig; er stinkt und kräuselt sich, wenn er Hitze ausgesetzt wird. Es ist besser, diesen Film nicht mit der Realität zu konfrontieren und ihn als eine Reihe von Zelenka-Gags zu betrachten, denn all das Gerede über Generationenaussagen und so weiter... Ich weiß nicht, vielleicht lebe ich in einer anderen Welt. Aber Einzelgänger wirkte auf mich wie ein Konstrukt, in dem es tatsächlich Spaß macht, high zu werden, bis man stoned ist, und in dem alle jung, schön und aus Kunststoff sind. Sogar diese Einsamkeit ist etwas, das unsere jungen und ruhelosen Helden aus Langeweile durchmachen, einfach als ein weiteres lustiges Experiment in einer sterilen Papp-Welt. Das Highlight ist Jiří Macháček, der anfangs wirklich witzig ist, aber als ich den Film noch einmal ausprobiert habe, fing sein "cooler Typ" an, mir auf die Nerven zu gehen. Ganz zu schweigen von einigen der Dialoge, die so offensichtlich "lustig" sind, dass sie mir den Seelenfrieden rauben. Das ist kein Film mehr, das ist Exhibitionismus. Zu den lebhafteren gehört sicherlich die Reihe mit dem gut gespielten Verlierer Ivan Trojan und einigen guten und etwas gruseligen Stellen (die Szene mit den Japanern)... (28.01.2004)

Ein Film, der zu einem Generationsstatement geworden sein soll. Aber ich muss für mich selbst hinzufügen, dass er weder damals noch heute mit mir kommuniziert hat. Die gewaltsam eingefügten Elemente UFOs, Kiffer und Japaner führen nur in leere Sackgassen, und wieder einmal bleibt nur der klassische Bogen "Sie trennten sich am Anfang und kamen am Ende wieder zusammen". Wo liegt der Mehrwert? Ich vermute, dass die jungen Leute damals weder von den Deutschen noch von Maciuchová besonders begeistert waren. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Pragensie und die Bar La Casa wieder die Hauptdevise sind. (25.07.2016)

Einzelgänger beeindruckt auf den ersten Blick durch seine (fast) kurzweilige Handlungsstruktur, die an das Filmemachen in Übersee zu erinnern scheint, was durch die Wahl des Soundtracks und das Spiel mit der Bildsprache unterstützt wird, aber den größten Teil des Films empfand ich als so oberflächlich und nicht wirklich auf den Punkt gebracht, zumindest auf dramatischer Ebene. Für komische Momente sorgte vor allem (und wohl auch nur) der dauerbekiffte Jiří Macháček, dessen Leistung zu Recht mit dem Böhmischen Löwen ausgezeichnet wurde. Ivan Trojan passte nicht wirklich in die Rolle des verrückten Stalkers, und der Spruch mit den Japanern war völlig unpassend. Von Einzelgänger hatte ich angesichts ihres Kultstatus und ihrer hohen Einschaltquoten etwas mehr erwartet. (12.08.2020)

I can basically sign Marigold's comment, my objections are very similar. It is an artificial product that is miles away from what I know from real life, and even though I cannot exclude that similar human types exist somewhere, I have definitely not met them. I do not deny a certain entertainment value of the film, although those characters are so "cool" and they utter such unbelievable lines that I find them unsympathetic. As a generational statement, it definitely does not hold up for me, but otherwise, Samotáři hover somewhere between two and three stars. Overall impression: 45%. (18.06.2006)

Zelenka and Ondříček proved that even here, a cult can arise during its own premiere, to which Mucha's perfect soundtrack and the acting gala presentation of the trio Macháček-Trojan-Rašilov contributed the most. In order for the lines to survive two decades thanks to a film created in the third millennium, it simply requires more than just luck and a bit of talent. (18.03.2006)