Devilman Crybaby

Devilman: Crybaby ist etwas, was man nicht alle Tage sieht... Ich muss sagen, dass man selten etwas so explizites, gewalttätiges, Actionreiches und verrücktes findet. Darüber hinaus gibt es wahrscheinlich dank Netflix keine klassische japanische Zensur, sodass ich an einem Tag vielleicht die am meisten abgetrennten Gliedmaßen und weiblichen Brustwarzen im Cartoon-Stil gesehen habe. Es wäre wohl eines der blutigsten Spektakel, wenn damit die Schöpfer nicht auf ihre Weise umgehen könnten und das Blut der Dämonen nicht gelb wäre. Findet man zum Beispiel Inuyashiki zu grob, dann ist das hier gleich um mehrere Ebenen höher, außerdem noch in einem verrückten und sehr ängstlichen Tempo, wenn die ersten Folgen schnell vorbei sind und jemand wie ich zwischen den Folgen eine Pause einlegen musste, um alles aufnehmen zu können. Kurz gesagt, es ist ein Spektakel, das schockieren will und bei dem man kein Blatt vor den Mund nimmt. Allerdings wirkt es oft verwirrend, unglaublich übertrieben und manchmal dachte ich, das sei zu viel. Abschließend versucht er zu philosophieren, komplexe Fragen zu stellen und natürlich trotzdem möglichst cool zu bleiben, bis zum sehr epischen Finale. Naja, manchmal funktioniert es (also wer ist hier eigentlich der Dämon...), manchmal nicht viel - bei mir war es genauso. Am Ende bin ich gespalten, weil dies ein sehr widersprüchlicher Anime war, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es gezielt oder übertrieben (wahrscheinlich vorsätzlich übertrieben), intelligent oder total dumm, interessant oder seltsam, künstlerisch oder absolut geschmacklos war... 6/10 (06.01.2018)