Supergirl

Der Pilotfilm war etwa 50:50. Aber ich habe ihm eine zweite Chance gegeben, und die Niedlichkeit von Melissa Benoist ist wirklich kugelsicher. Sie war auch in der unsinnigen Ära von Glee großartig, als das Ganze überhaupt keinen Sinn mehr ergab. In der ersten Staffel ist Calista Flockhart, auf die ich mich seit Ally McBeal gefreut habe, absolut exzellent, aber leider hat ihr der Umzug der Serie von CBS zu CW nicht gepasst, deshalb sehen wir sie in den späteren Staffeln nicht mehr. Wären da nicht die spektakulären Ereignisse im Arrowverse in den späteren Jahren, würde es keinen Sinn machen, mit Supergirl insgesamt weiterzumachen. Aber für Leute, die gerne in Erinnerungen an ihre ersten Erfahrungen mit Superman - Die Abenteuer von Lois & Clark oder mit Supergirl (1984) schwelgen, ist es vielleicht nicht so eine Zeitverschwendung. Nach Jahren wird die Reihe der DC/CW-Mädchenserien endlich durch Batwoman, Stargirl und die neue Serie Superman & Lois vervollständigt. Es gibt also eine große Auswahl. (16.11.2015)

Keiner hat Supergirl Staffel 1 geglaubt. Nur wenige habe hierzulande ihre Comics gelesen, insgesamt fehlte dann Superman, und ja, Jimmy Olsen ist in dieser Version schwarz. Aber zum Glück wurde die ganze Serie von Cat Grant (Calista Flockhart) und dem Lächeln der Hauptfigur, gespielt von Melissa Benoist, über Wasser gehalten. Es stellt sich heraus, dass die Kombination ihrer Geschichten mit dem verdeckten Martian Manhunter eine interessante Prämisse sein könnte. Am Ende der Reihe kam es dann zum ersten Treffen mit dem freundlichen Flash und die Sache war gegessen. (15.12.2019)

Nach den ersten Versuchen, Arrow mit Flash zu verbinden, kommt ihr in dieser eigenständigen Supergirl-Folge Flash zu Hilfe. Es ist kein großes Event, aber für ein erstes Treffen ist es gut. Die beiden jungen Schauspieler sind zusammen sehr niedlich, die Erinnerungen an ihre Jahre bei Glee sind sehr schön. (15.12.2019)

In Staffel 2 änderte sich der Stil ein wenig, die Serie wechselte von CBS zu CW, wir verabschiedeten uns von Calista Flockhart und Lynda Carter (Wonder Woman aus den 70er Jahren) tauchte erstmals auf. Zum idealen Paar avancierten Kevin Sorbo (Hercules) und Teri Hatcher (Lois Lane aus den 90ern) als König und Königin des Planeten Daxam. Es gab gleich zwei Crossover mit Flash und Co. - zuerst die Einführung in das Event Invasion! und dann die Vorbereitung auf die Musicalfolge Die Macht der Liebe. Humor, Beziehungen und Superheldenprobleme. Ich mag die Atmosphäre der Marsgeschichten sehr (Erinnerungen an E. R. Burroughs) und natürlich ist es schön, die L-Reihe und die zarte Romanze zwischen Alex und Maggie auch in dieser Serie zu haben. Ein perfekter Mix. (15.12.2019)

Gute Folge und gleichzeitig eine unaufdringliche Einführung in das Event Invasion! Es gibt wirklich keinen Grund, Supergirl nicht zu genießen, wenn sie so fest in der aktuellen DC/CW-Welt verwurzelt ist. Ihre Adoptivmutter wird vom ursprünglichen Supergirl von 1984 gespielt, ihre Halbschwester hat sich gerade geoutet, und die Böse ist diesmal Brenda Strong aus den neuen Staffeln von Dallas, es gibt also nichts zu beanstanden ;) (15.12.2019)

Während wir Mon-Els Eltern, gespielt von Teri Hatcher und Kevin Sorbo, kennenlernen (was wirklich lustig ist, weil Supergirl mit einem Prinzen von einem Sklavenplaneten zusammen ist), bereitet sich die Serie auf ein weiteres kleines Crossover mit The Flash vor. Die anschließende Folge Die Macht der Liebe muss ich Ihnen wirklich ans Herz legen. (16.12.2019)

Während die 1. Staffel sehr nett und positiv war, explizit girl friendly, fügte die 2. Staffel eine exzellente Gastbesetzung hinzu und verstärkte die Alien-Mythologie (was ich als Anhänger der klassischen Marsgeschichten aus der Feder von Burroughs zu schätzen wusste)... Aber wie sieht es mit der 3. Staffel aus? Die Atmosphäre ist viel düsterer geworden, sogar Kara Zor-El selbst ist ernster geworden, die Hauptthemen folgen nicht mehr so sehr heiteren Geschichten. Aber statt der versprochenen richtigen L-Hochzeit gibt es eine Trennung, eine Kara, die Mon-El nachtrauert, einen totalen Umsturz auf dem Mars und Lena Luthor auf den Schultern liegend. Das ist nicht lustig. Und schon gar nicht mit Reign. Sehr interessant sind jedenfalls die gelegentlichen musikalischen Ausrutscher, hier und da Verweise auf Glee, so dass wir Britney Spears und Gwen Stefani hören können. Und ausgesprochen unterhaltsam ist die Flashbackfolge Es war einmal in Midvale. Je mehr Abenteuer auf anderen Planeten geschehen, desto besser. (17.04.2020)

Superheld*innen aus verschiedenen Serien (und Ländern) kommen zusammen, um die Hochzeit von Barry und Iris zu feiern. Nun, okay. Das Ganze ist so mädchenhaft, romantisch, der Vorabend der Hochzeit wird durch einen netten Seitensprung zwischen Chyler Leigh und Caity Lotz gekrönt (was mir sehr gefallen hat)... Und dann erinnert sich das Ganze daran, dass wir uns schließlich in der TV-Version von DC befinden, also müssen wir uns um die Bedrohung durch Nazi-Land X kümmern. Nun, selbst im 21. Jahrhundert müssen wir uns daran erinnern, dass es Superhelden ohne die reale Bedrohung durch das Dritte Reich nicht geben würde. Das ist etwas, das die Jugend richtig lernen muss. (16.12.2019)

Das Crossover war in diesem Jahr gut, übrigens so wie immer. Aber der Anfang von Staffel 4 ist so eine kalte Dusche, dass ich sie wieder für eine Weile auf Eis legen muss. Die Schnitte zwischen den einzelnen Staffeln sind eine Herausforderung. Es gibt keine großen Anknüpfungspunkte, neue Figuren kommen hinzu wie aus dem Nichts. Und selbst eine Sache wie Superman auf Argo ist in einem Satz geklärt. Das ist nicht sehr angenehm. Und dann ist da noch dieses sowjetische Supergirl... Die weitere Entwicklung mit dem Agent of Liberty ist geradezu unangenehm. Ich verstehe, dass das, was in Trumps USA passiert, sich irgendwie auf die Popkultur dort auswirken muss, aber das ist wirklich starker Tobak. Ich habe ähnliche Probleme mit AHS: Cult. Wäre eine solche Botschaft im gesamten Arrowverse zu finden, könnte ich das verstehen, aber Batwoman zum Beispiel kümmert sich nur um ihren eigenen Kram. Schon lange fehlt ein gutes L-Drama, jetzt kommt eine Transe, die auch eine Mischung aus Mensch und Alien ist. Well… Die ersten zwei Drittel der Serie waren so schlecht, dass die Qualität der letzten etwa fünf Folgen sie nicht mehr retten kann. Es ist ein großes Risiko, so mit dem Publikum Hasard zu spielen. (25.04.2020)

Ende gut, alles gut. Die Kinderversionen von in anderen Medien tollen Geschichten sind so niedlich, bunt und witzig. Aber ja, ich gebe zu, die Verknüpfung mit alten DC-Serien ist nett. Es ist schwer, etwas Ähnliches bei weniger verzweigten Phänomenen zu erwarten. (14.12.2019)

Die diesjährige 5. Serie wurde von Covid verkürzt. Wir werden sehen, ob die Auswirkungen dieselben sind wie während des Streiks der Drehbuchautoren in der Saison 2007/2008. Denn damals Zeitpunkt rollten Köpfe. So langsam könnte die ganze Serie Supergirl in die Serie Lex Luthor umbenannt werden, aber zum Glück hat die Serie das Schlimmste der letzten Staffel hinter sich gelassen. Das Hauptthema war der Kampf gegen die Abhängigkeit von virtueller Realität, der Stil einiger Charaktere änderte sich, und es gab eine Reihe neuer Kostüme. Einige haben sich seit der ersten Folge bis zur Unkenntlichkeit verändert. Kara ist plötzlich reifer geworden, sie hat eine neue Frisur, eine erwachsenere Mode. Dreamer übernahm eine Mädchenrolle, aber der weibliche Hauptkonflikt besteht zwischen Lena und Andrea. Jimmy wurde durch seine Schwester Kelly ersetzt. Aber es gibt nicht genug Chemie zwischen Kelly und Alex, und ich warte seit der zweiten Staffel auf die Rückkehr eines richtigen L-Dramas :D Eine Folge war von Tomb Raider inspiriert, wir haben weitere Persönlichkeiten von Brainys kennengelernt, aber das Beste ist immer noch, wie die besten Schauspieler aus der neuen Serie Dallas - Brenda Strong, Julie Gonzalo, Mitch Pileggi - zu Supergirl migrieren. Gute Soaps egal welchen Genres brauchen richtige Emotionen. (27.05.2020)

Die 6. Staffel aus der Corona-Pandemie (und die leider letzte) von Supergirl ist ein ganz eigenes Thema. All das Große, was in der vorherigen Serie angedeutet wurde, musste vereinfacht oder gestrichen werden. Und es begann mit den Plakaten in Maske. Zu Beginn wurde also noch mit Lex verhandelt, aber Kara wurde sofort in die Phantomzone verbannt. Dort traf sie Nyxlygsptlnz, einer Bekannten von Mxyzptlk, aber auch ihren Vater... Die Produktionszwänge haben die ganze Sache auf den Kopf gestellt. Oft fielen einige aus, oft bestanden die Teile nur aus intimen Szenen zu zweit... Während es Lena, Dreamer und Guardian im Großen und Ganzen half, weil jeder für sich seine eigene Linie verfolgen konnte, litt das Ganze. Zumindest kann sich Nicole Maines ihrer Trans-Heldin weiter in Comics widmen. Der Cliffhanger vom Frühjahr war eine ziemliche Überraschung, die Show hatte eine Zeit lang etwas von Science Fiction und Horror. Doch das große Crossover zwischen den ehemaligen Arrowverse-Serien gelang nicht. Und nach der Unterbrechung musste man ein paar Folgen warten, bis Lex für ein entspanntes Finale zurückkehrte. Es war keine schlechte Abschiedsserie, aber es war vor allem eine Herausforderung - wie kann man die Serie unter schwierigen Bedingungen in Würde beenden? (18.11.2021)

Es ist ein wenig traurig zu sehen, dass alles, was von den großen Ereignissen im Arrowverse in diesem Jahr übrig geblieben ist, eine Reihe von Gastauftritten des ehemaligen Arrow-Partners David Ramsay ist. Er hat bereits in Batwoman, Legends of Tomorrow, The Flash, Superman & Lois und schließlich hier in Supergirl Runden gedreht. Nun, Covid ist keine Freude. (18.11.2021)

Ich bin mit der Frustration durch Serien aufgewachsen, die aus verschiedenen Gründen kein Ende hatten, was in den 1990er Jahren ziemlich üblich war. Es hat auch lange gedauert, bis der Vertrieb begriffen hat, dass es gut ist, Serien chronologisch auszustrahlen, und dass sie nicht nur Füllmaterial zwischen einem Werbespot und einem Trailer für den nächsten Programmpunkt sind. Das ist auch der Grund, warum ich mit dem Ende der Serie so zufrieden bin, die nach sechs Jahren ein so sorgfältig geplantes Ende hat. Es gibt eine Reihe von Gastauftritten alter Bekannter (die im Grunde genommen die beliebten Events vor der Corona-Pandemie ersetzen) und Schlagworte im Stil der Popkultur: "You'd think in another life I was a Kryptonian." - "Only in a movies." Separate Themen sind eine wunderschöne lesbische Hochzeit und ein Abriss von Kara Zor-Els Geschichte in den Jahren nach ihrem öffentlichen Coming-out. Wie auch immer, Supergirl wird nicht eingestellt, Melissa Benoist macht nur eine Pause, die Comics und Filme gehen weiter. (22.11.2021)