Andělé všedního dne

Die erste halbe Stunde des Films war eine Strafe. Langweilig, uninteressant und ohne jede Anstrengung, den Zuschauer in die Handlung hineinzuziehen. Diejenigen, die diese langweilige Passage ertrugen, wurden jedoch im Großen und Ganzen belohnt. Die Handlung gewann an Schwung, und die Abfolge der Ereignisse war bis zum Ende sehr flüssig. Außerdem wurde es hier und da durch eine lustige Situation ergänzt. Anfangs habe ich der Gruppe von Engeln überhaupt nicht getraut, aber mit der Zeit habe ich mich an sie gewöhnt, und am Ende erwiesen sie sich als hübsche Charaktere. (29.12.2015)

Trotz aller Mängel, die ich suchen könnte (und finden würde), hat mir der Film gefallen. Hochwertige Schauspielleistungen (besonders von Bolek Polívka und Klára Melíšková), glaubhafte Emotionen und grenzwertiges Sentiment, eine geschickte Regie und eine ausgezeichnete Musikbegleitung von Michal Novinski, der zweifellos der talentierteste gegenwärtige (tschecho)slowakische Filmmusikkomponist ist. Die Botschaft des Films lautet: Lebt, lebt, lebt und vergeudet nicht die Zeit mit blödsinnigen Dingen, wenn ihr nicht wisst, wie lange es noch dauern wird. Dem stimme ich zu. (17.04.2017)

Alice Nellis hat sich unglaublich bemüht, das ist in jeder Einstellung zu spüren. Leider hat sich gezeigt, dass die sehr gut zu lesende und gute Novelle von Michal Viewegh unverfilmbar ist. Obwohl die Angels bezüglich der Darsteller präzise sind, und hier rede ich von Menschen und Engeln, und von einer wunderbaren Musik und einer hübschen Kamera unterstützt werden ist die Handlung zu wortgetreu und langweilt mit der Zeit, bis sie einen zu Tode langweilt. Ich erkenne an, dass es unglaublich schwer ist, doch möglicherweise könnte man sich ja doch manchmal auf einen Weg der Andeutungen und Metaphern begeben, statt zu viel zu erzählen. Ich bin enttäuscht, trotzdem weiß ich das Bemühen und die Anstrengungen zu schätzen, die die Dreharbeiten sicher erfordert haben. (23.02.2015)

Alice Nellis has delivered a skillfully shot absurdist Viewegh-esque substance with an equally absurd cast. At first glance, it works as a very mature endeavor. The Praguers enjoy less typical views of their homeland, and the cast is paradoxically compact (even Klára Melíšková is not as terrible as usual). However, the subject is really odd. (08.10.2014)

It’s not a bad movie, even though I usually struggle with movie adaptations of Michal Viewegh’s books. However, this one did not bother me. On the contrary, I liked the realistic part of the movie, dominated by both Klára Melíšková and Boleslav Polívka, and the abstract part of it in the form of angels, who are more or less just observing. I don’t know the original book and after watching this film I don’t even intend to read it. On the other hand, I have to admit that Alice Nellis clearly did a great job filming it. Some moments were really interesting, and I thought that I don’t usually see moments like that in Czech movies. However, it was worse with the overly complicated finale, which I don’t mind with other films of this type, but here it bordered on absurd. You usually picture angels in some way, but I could never imagine that they would make a deal like they did here. Well, now I can. (07.01.2016)