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Candidate - is a fiction movie about the background of one presidential election campaign. It is a real story, that never happened. (Verleiher-Text)

Kritiken (6)

POMO 

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Deutsch Eine ziemlich gut gelungene Satire, was überraschend ist. Formal ausgefeilt (bis auf den Ton), aber nicht selbstzweckmäßig – der Schnitt und die Filter beziehen sich zu der oberflächlichen, beeindruckenden Werbewelt, in welcher sich der Film abspielt. Humor gibt es wenig, aber dafür ist er treffend. Zum ersten Mal werden im Film slowakisch-tschechische Witze ausgesprochen, die es lange verlangten (die Szene in McDonald’s ist die beste). Und es wird geschmackvoll gemacht, dass Tschechen sowie Slowaken darüber lachen können. Die Hauptfigur ist charismatisch und glaubhaft, Marek Majeský war eine gute Casting-Entscheidung. Der Candidate ist ein sehr slowakischer Film – nicht böse gemeint. Er reflektiert das Verdecken der Abwesenheit von einem geistreichen Charakter durch Glamour-"Werte“, Shopping und eine politisch diskutable Landschaft. Einen vierten Stern gebe ich nicht, weil ich mir nicht sicher bin, inwiefern er das bewusst macht. In dieser Unsicherheit bestärkt mich auch die möchtegern-überraschende Pointe am Ende, die künstlich an den Film geschraubt wurde, damit das Publikum das Bedürfnis hat, sich mit den Autoren darüber zu unterhalten, wie es nun eigentlich ausgegangen ist. ()

Malarkey 

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Englisch I have a feeling that the Slovak cinematography has been improving in the last two years. And as is often the case, the Czechs are involved, even though they didn’t show off much with their own movies this year. Anyhow, hats off to the Slovaks. Candidate is such an apt satire of today’s politics that it made me nauseous. ()

Marigold 

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Deutsch Nicht, dass es hier gar keine Was-zum-Teufel-ist-denn-das-Momente gäbe, mächtig unterstützt durch völlig konzeptionslose tschechische Postsynchronisierarbeit (die Etüden von Bischof Joseph wirken wie Passagen aus einem vatikanischen Porno). Wer hier aber wenn auf einen naiven Boulevard-Tümpel vom Typ des tschechischen Films Catch the Billionaire / Kajínek wartet, der wird sicherlich enttäuscht sein, denn diesen Film haben a) Menschen gedreht, die offensichtlich Erfahrung mit Marketing- und Werbung haben, b) Menschen gedreht, die in der Lage dazu sind, hier und dort einen soliden Dialog zu schreiben, c) Menschen gedreht, die halbwegs Filme drehen können (ich sage dabei nicht, dass es sich um gute handeln muss). Formal gesehen sprechen wir hier selbstverständlich von einem sehr mühsamen Derivat an der Grenze zwischen Cappuccino-Werbung und Tony Scott-Nachahmungen. Drehbuchtechnisch gibt´s hier zwei sehr zusammengewurschtelte Handlungsstränge, von denen eine eher wie eine seufzende Fabrik für Humor und Promostimme sowie als Gesicht von Michal Dlouhý daherkommt, die zweite wiederum als krampfhafte Konstruktion eines politischen Thrillers mit Realien, die dem Film nicht zugeneigt sind. Es handelt um eine amorphe Sammlung von Motiven, die zwar einzeln für sich interessant sind und manchmal sogar ein bestimmtes kritisches Potenzial birgen, jedoch zusammengefügt erwecken sie gewissermaßen den Eindruck einer hastigen Diskussion über das Wesentliche des zeitgenössischen politischen Marketings und überhaupt. Sobald wir die einzelnen Ebenen entschlüsseln, das Unsinnige herausfiltern, bleibt eine triviale Story mit einer sehr trivialen Botschaft zurück. The Candidate versucht zwar vorzugeben, es gehe hier noch um etwas mehr, jedoch am besten charakterisiert diese Angelegenheit die "umjedenpreisdurchgedrückte" SPOILER-Verbindung: der slowakische Kennedy und der Nachkomme des slowakischen Politikers Ludovít Štúr. Der Film verhält sich schlichtweg ähnlich wie die Hauptperson - er löst alles mit Effekten, und wo Effekte nicht helfen, geht er noch effektvoller vor. Was die Charaktere betrifft, entsteht oft den Eindruck, dass sie eigentlich nicht wirklich auf die Welt um sich herum reagieren, sondern lediglich deshalb weitergehen, weil das Drehbuch es so will (als ob Coppolas Der Dialog vollkommen auf das psychische Plagen des Hauptdarstellers pfeifen würde und sich lediglich dem Inhalt der Abhöraktion widmete). Somit steht der Oberflächlichkeit kein kritisches / ironisches Korrektiv gegenüber. Ich hatte kein einziges Mal das Gefühl, dass The Candidate meine Intelligenz beleidigte, auch nicht, dass er sie in jedweder Weise stimulierte. Das Positivste, was ich hierüber ihn sagen kann, ist, dass im gegebenen Genre auf dem Gebiet der Tschechoslowakei wahrscheinlich nichts Besseres gedreht worden ist. Und das ist immer noch verdammt wenig. ()

NinadeL 

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Englisch A technically sophisticated film from the alternative reality of the Slovak presidential election. However, none of it is seen through to the end. Yet the atmosphere is engaging, the visual ideas are not odd, and some of the performances are remarkable, especially among the female cast. Monika Hilmerová reigns as the grey eminence of the biggest schemers and has never looked so mature and so great. If you're interested in believable espionage in Slovak scenery with a bit of Czech pessimism, go for it. ()

Othello 

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Englisch I'm in a meeting and thus had a review ready in my head that will hate the film in spite of lobbing it a four-star rating and a joyous review, as opposed to just giving it three stars. If Candidate appealed to me on principle, I can counter any attack with "yes, I'm fine with the pointless visual opulence, the out-of-focus characters leaving the scene in extreme slow motion, the unnecessary camera tilts, and the infantile refocusing from macro to long without any narrative anchor" (a.k.a. that's what’s getting shot for us now that we've taken the spoils from RED, right). But so what, if no one else can do this in the post-Czechoslovakia (props to the exceptions), what am I supposed to do? Karásek's debut is a commercial drenched not only in story, but above all in stylization, which is revoltingly clean, squelching through simple shapes, designer interiors, perfectly composed shots, and the power of gesture versus the power of words. So it actually sucks that it had to waste its time with such a local, uninventive, and overwrought plot, piled with characters I cared more about even less than any future presidential election. Especially in Slovakia. Not to mention the monstrous (Slovakian) postsynchronization: whenever the form manages to detach you from that malignant provinciality, it always drags you brutally back down to earth. And kicks you in the head. ()

kaylin 

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Englisch I didn't expect this. Surprisingly, the Czech-Slovak relatively independent film has a very developed story that works and to which you actually believe, despite being quite minimalist and focused only on a few characters, even though it is about the choice of president. These are things that should be more widely distributed and shown in cinemas, not just on television where it gets lost. ()