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We've got out of the frying pan into the fire, or, as the title of Zuzana Piussi puts it, we've been staggering from Fico to Fico, day and night. It is pathetic and we still haven't touched the bottom. There's obviously still enough room as the abyss of social and political decay is deep. (Summer Film School)

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Marigold 

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Deutsch Ein Dokumentarfilm als Instrument, um zivile Verzweiflung und Desillusionierung anzusprechen? Warum denn nicht. Doch leider kann etwas Ähnliches mit weitaus größerer Eleganz sowie formaler Tapferkeit durchgeführt werden, im Vergleich zu jener, welche die grässliche Stimme und das Mikrofon der Autorin bietet, wobei hier das Mikrofon ins Bild hineinragt. Das ganze mutet eher wie eine Sekundenbruchteil an, die eher weniger zu Authentizität führt, als die manchmal ärgerliche Ungereimtheit. Dennoch gebe ich dem slowakischen Streifen The Grasp of the State eine recht hohe Bewertung. Die Tatsache, dass viele hier der Autorin eine Art Einzelschrift, Einseitigkeit usw. vorwerfen, kann nicht vollends ernst genommen werden. Pius befasst sich mit Selbst-Promoter, Performance, einer Kampagne oder den Bemühungen der "Macht", mit Bürgern zu kommunizieren, und umgekehrt - Bürger, die versuchen, auf organisierte Weise mit der "Staatsmacht" zu kommunizieren. Es gelingt ihr auch sehr gut, weil sie keine fixen Positionen einnimmt und vermeintliche "nicht-machthaberische" Personen darstellt, die jedoch macht besessen sind (die Passagen aus Anti-Gorilla-Meeting sind im Sinne einer Analyse der Unmöglichkeit einer authentischen egalitären Bewegung äußerst anregend). Der sich daraus ergebende Eindruck ist keine billig begradigte "Moore"-Empörung, sondern eine Farce im Sinne der beiden tschechischen Dokumentarfilmregisseure Klusák sowie Remunda, wobei sowohl die Kommunikationskrise, als auch die Leere von Worten und Taten geradezu hinaus glotzt, welche die lokale parlamentarische Demokratie ereilt hat. Es wäre ein Fehler, von einem Dokumentarfilmemacher Objektivität sowie eine tiefgehende Analyse zu verlangen - vielmehr zeigt er, wie sehr wir doch wollen, dass jemand für uns denkt und formuliert. Piussi hat da ein unschönes Material gedreht, welches viele Denkanstöße bietet. Sofern es hier abermals bei wütenden Verurteilungen einer "begrenzten subjektiven Dokumentarfilm" oder begeisterten Proklamationen vom "Ereignisses des Jahres" bleibt, zeigt dies uns lediglich an, dass die Verzweiflung der Autorin im Grunde genommen gerechtfertigt ist. ()

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