Der Diktator

Ich habe den Eindruck, dass es Sacha Baron Cohen längere Zeit nicht gelingen wird, den Erfolg von Borat zu wiederholen. Mit Brüno ist es ihm nicht gelungen. Diesmal hat er auf die Dokumentarfilmform verzichtet, er hat einen echten Film mit einer echten Handlung probiert… Obwohl das Ergebnis besser ist, gibt es in dem Film auch einige widerspruchsvolle Momente. Viele Situationen sind super lustig, viele Witze (in Anführungszeichen) sind aber überflüssig (und sie wiederholen sich). Das Finale wurde ziemlich schlampig gemacht. Meiner Meinung nach täuscht der Film nur vor, dass er sich über solche Klischees lustig macht. Dreieinhalb. (27.07.2014)

Eine regelrecht diktatorische Masse an Unkorrektheit, ein Terrorakt gegen den guten Geschmack. Das hier geht weiter als Borat und Bruno, es ist ein Karneval von ungezügelter Schweinereien, zertrampelter Tabus und entweihter Idole. Der Diktator erinnert mich in einer zerfetzten Welt an eine Insel des gesunden Menschenverstandes, wo Demokratie = die Möglichkeit ist, alles und jeden frei auszulachen (angefangen mit Phobien über die Genreklischees der romantischen Komödie bis zur Absurdität der Zeit). Schwachstellen gibt es hier, jedoch ich bedecke Sie am besten mit meinem langen Bart. Die Frage lautet, ob es hier mehr um Aladeen oder Aladeen geht, beantworte ich klar: Das war ganz eindeutig ALADEEN. Die verrückteste Mainstream-Satire der vergangenen Jahre, was aus Zohan lediglich einen weiteren kahlrasierten Aktivisten macht... (Übrigens hat endlich jemand dargelegt, wie es sich mit der Romantik bei Selbstbefriedigungen verhält) (11.05.2012)

Ich habe mich lange gegen Cohen gesträubt, es mit Borat durchbrochen und werde mich nun nicht mehr dagegen wehren. Ich finde es gut, dass er allen gleich viel gibt, niemanden schont und das Glück hat, es sich gegenüber Israel herausnehmen kann, ein anderer Regisseur oder Autor hätte wegen ähnlicher Jokes seine Karriere sehr schnell beenden oder für mehrere Jahre unterbrechen können. Der Diktator vermischt alle berühmten Diktatoren, die uns in den Sinn kommen, und ist keinesfalls langweilig. Die kurze Filmlänge sorgt für ein flottes Tempo und einen verrückten Cocktail aus völlig inkorrektem Humor. Berühmte Gesichter sind sogar nur für Sekunden auf der Leinwand zu sehen, und Anna Faris änderte sogar ihren Haarschnitt und ihre Haarfarbe. (23.12.2022)

The transition to full fiction doesn’t fit Cohen at all. Where Borat and Bruno were sharply satirical thanks to their documentary format, which allowed average Americans to make complete fools of themselves, The Dictator is only eager and a little vapid. Cohen barks and bites in every direction again, but this time it feels as if instead of proper fangs, he had fake teeth. Some of the scenes are incredibly funny (birth! head! onanism!), but I was struck by a great deal of slag (so-so jokes) and many scenes that spend minutes lazily bordering the cringe, only to fizzle out without producing anything very funny (the scene on the helicopter that looked good in the trailer is ruined in the film). There are some good moments, but I expected (and wanted) something much sharper. 6+ (25.05.2012)

I don't often reach for crazy stuff like this, but I'm glad I made an exception this time. I had a good time watching an American comedy for the first time in a while. Of course, we all have different senses of humor, which is why our opinions on comedy are often very contradictory. I have only one yardstick – the amount of quality and sincere laughter. And Aladdin made me giggle several times. The ideal running time spared us unnecessary dead spots that have no place in a comedy. Even though I'm not at all a fan of S.B. Cohen, he was quite tolerable here. 4 stars. (04.10.2012)