Alles deine Schuld

(Festivaltitel)

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Julieta hat es nicht leicht. Sie lebt mit ihren Kindern allein in einer kleinen Wohnung, hat wenig Geld und bemüht sich um eine Normalität, die unter diesen Bedingungen kaum machbar ist. Trotzdem versucht sie es immer wieder. Sie gibt sich Mühe und überfordert dabei sich und ihre beiden Jungen. Unter der Woche sind die Kinder in der Obhut eines Babysitters, die sich um sie kümmert, so gut es geht, denn Geld für die Kinderbetreuung hat Julieta nicht. Und manchmal ist auch noch der Vater da, um aufzupassen. Doch das kommt selten vor, und verlassen kann sich Julieta auf seine Hilfe nicht.
An diesem Sonntagabend hat der Vater Valentín und Teo nicht wie versprochen abgeholt. Julieta muss arbeiten und sitzt am Computer. Die Zubettgehzeit ist längst überschritten, und der Streit im Kinderzimmer wird immer bedrohlicher. Julieta kann und will nicht wissen, was da bei den Jungen gerade vorgeht, sie muss sich konzentrieren. Dann hört sie einen Knall, Teo weint. Was ist passiert? Teo kann sich nicht verständlich machen, und auch Valentín schweigt sich aus. Zu dritt fahren sie ins Krankenhaus, wo Teo untersucht werden soll. Lange müssen sie in der Notaufnahme warten, und sie sind übermüdet, als sie schließlich drankommen. Valentín ist der Einzige, der sagen kann, was passiert ist. Todmüde und sauer auf sich, die lange Warterei, seine Mutter, antwortet er knapp. Alleinerziehende Mutter, zwei Jungen, einer erheblich verletzt – für den Arzt sind Teos Wunden mehr als nur die Folgen eines Unfalls. (Berlinale)

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Marigold 

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Deutsch Anahi Berneris Autorenfilm zeichnet einen Ausschnitt aus einem Leben auf, und zwar eine Nacht aus dem Leben in der Mittelschicht, die bewegte Reise einer Mutter mit ihren Kindern ins Krankenhaus und den schleichenden Verdacht der Umgebung, dass sie die Verletzung des jüngeren Sohnes selbst verursacht hat. Das realistische Drama beschreibt die Krise der modernen Familie sowie die zunehmende Aggressivität im Alltag, aber je näher die Kamera an die Hauptheldin herankommt und in je längeren Details sie sie aufnimmt, desto schlimmer ist das unbefriedigende Gefühl einer Leere, eines ungeformten Charakters und emotionaler Impotenz. Obwohl die Autorin in ihrer Herangehensweise heißblütig hispanisch ist, verrät sie über ihre Charaktere zu wenig. Und das glühende Gummi-Interieur des Espace Dorleans-Kinos hat den Eindruck einer brutalen Sauna ohne reinigendes Eisbad nur noch vervollständigt. [MFF KV 2010] ()

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