Eighty Letters

(Festivaltitel)
alle Plakate
Trailer

Inhalte(1)

Eighty Letters is autobiographically based. The source of the film are the memories of the director and the surviving correspondence between his parents. The story takes place in Czechoslovakia in 1987. The father has defected to England and the mother and her son are planning to leave the country to be reunited with him. Husband, wife, child – even at a distance they are still together, but the forced break-up of any family is an abnormal situation. The events of the film are viewed from the boy’s perspective, the exasperated gaze of one lacking experience, his initiation in the course of this single day - the film. It is the day when the youth gets a glimpse of adulthood and overcomes fear. His mother’s movements are part of an intensified daily routine, as she maps it out hour by hour. It is a battlefield situation for her. She is on her way, her son catches up with her on that path, but she must act alone if they are to achieve completeness together. (Verleiher-Text)

(mehr)

Kritiken (1)

Marigold 

alle Kritiken

Deutsch Ruhm, somit gelangen wir zu einem überdurchschnittlichen Festivalfilm, welcher das typische tschechische Pathos durch Nachdenklichkeit und ein narratives Ganzes mit feinen Beobachtungsdetails ersetzt. Wir haben also einen Streifen, in welchem die Wörter die notwendige Begleitung zur visuellen Mitteilung darstellen. Wir haben es hier mit einem Film zu tun, in welchem die Husák-Ära nicht mit dem Bestreben zu stylisieren angegangen wird, sondern damit, ihren schleichenden Automatismus und seine Leere einzufangen. Kadrnka ist es gelungen eventuelle Mängel effizient in Vorteile umwandeln. Die beengende Kamera, die oftmals am Boden gehalten wird und auf kaputte Bürgersteige zielt, ist nicht nur die Antwort auf die spartanische Ausstattung, sondern vervollständigt auch funktional das Gefühl der Hilflosigkeit und Unmöglichkeit auszubrechen. Einige Szenen sind auch dank einer feinen Abfolge von Details ausgezeichnet, die ein quälendes Gefühl einer versteinerten Zeit hervorrufen (z. B. die Szene im Torhaus). Was ich jedoch bei Kadrnka ausgesprochen vermisse, ist die Fähigkeit, reine Emotionen von Nicht-Schauspielern zu extrahieren, wie es beispielsweise der ähnlich gesinnte Semih Kaplanoglu zu tun vermag. Eighty Letters fehlt es an subtiler Interaktion der Charaktere sowie unterschwelliger Intensität des Unausgesprochenen, was darauf zurückzuführen ist, dass die Vertreter beider Hauptrollen zwar glaubwürdig sind, jedoch nicht ins Knochenmark hineinziehen. Nach einer wirklich köstlichen Exposition vermerkte ich einen Mangel an etwas, das mich über den Rahmen des aufmerksamen Geschichtenerzählens sowie der sensiblen Komposition hinausgehend anlocken würde. Trotzdem bin ich gezwungen, Kadrnkas mutigen Versuch "von woanders“ zu loben und nur leise zu hoffen, dass sich andere zu ihm gesinnen ... ()