Das Massaker von Lidice

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Trailer
Tschechien / Slowakei, 2011, 121 min

Regie:

Petr Nikolaev

Vorlage:

Zdeněk Mahler (Buch)

Drehbuch:

Zdeněk Mahler

Kamera:

Antonio Riestra

Besetzung:

Karel Roden, Zuzana Fialová, Roman Luknár, Zuzana Bydžovská, Ondřej Novák, Norbert Lichý, Veronika Khek Kubařová, Václav Jiráček, Jan Budař (mehr)
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Inhalte(1)

Eine eindringliche Geschichte über das alltägliche Leben und den Völkermord in der Tschechoslowakei während des Zweiten Weltkriegs: In dem tschechischen Örtchen Lidice wird Frantisek Slima (Karel Roden) ins Gefängnis gesteckt, weil ein Familienstreit zu einem tödlichen Unfall geführt hat und rettet dadurch unerwartet sein Leben. In Gefangenschaft erzählt ihm der Häftling Vaclav Fiala (Marek Adamczyk) von seinen angeblichen Heldentaten im Kampf gegen die Nazis. Unterdessen versucht Frantiseks Familie ihr Leben - soweit es möglich ist - weiter zu leben, während Frantisek im Gefängnis hockt und sich die Lage mit der Besetzung der Nazis immer weiter zuspitzt. Das Dorf wird von den Nazis dem Erdboden gleich gemacht, alle männlichen Bewohner hingerichtet und die Frauen und Kinder in Konzentrationslager deportiert. Als Frantisek aus dem Gefängnis entlassen wird, ist sein ehemaliger Heimatort nicht wiederzuerkennen... (SchröderMedia)

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Kritiken (7)

J*A*S*M 

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Englisch For those who want to watch two hours of an old national tragedy, it’s perfect. Otherwise, it’s a high-minded, long-winded, kitsch borefest that only works at the most basic level – the poor people of Lidice didn’t deserve to be murdered and Nazis are assholes; something we already know well without this two-hour long martyrdom. The only thing praiseworthy is Karel Roden’s performance and his storyline, which, considering the time it’s given, doesn’t play the main role, as it would deserve. I don’t want to downplay the real historical tragedy of Lidice, but I don’t know if there is any reason today to make a film about it, and if there is, certainly not one like this. 5/10 ()

Marigold 

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Deutsch Verdiente Eitelkeit. Es ist ein wenig traurig, dass die intime Geschichte des von Nazis vernichteten tschechischen Dorfes Lidice nur dank Lidice als Symbol des Genozids beeindrucken kann. Aber wir müssen uns da gar nicht so sehr wundern. Die Figuren wirken leer, Mahler bewegt sie regelrecht didaktisch über das Schachbrett, Riestras Kamera kann sich nicht zwischen theatralischer Stilisierung der Szene und Realismus entscheiden und dem Film fehlt es absolut an jeglichem Rhythmus und das Ganze ist bis zum Verzweifeln aus dem Gleichgewicht geraten. Und wenn´s denn schon mit den Charakteren nicht geht, dann zeigen wir doch eben eine Hinrichtung, Nägelkratzen, Kinderhände hinter dem Glas eines Gasautos ... Erbärmlich, pathetisch, zu arg gewollt. Das Massaker von Lidice ist ein klassischer Schulfilm - Eindruck schinden und nicht denken. An Fragen fehlt es hier, das Ganze ist in holprigen Aussagesätzen geschrieben. Kontrapunkt des Protectors. Ein Film, der meiner Ansicht nach keinen weiteren Beitrag zum Verständnis der nationalen Vergangenheit abliefert außer der Verdienste. Die einzige wirklich aufregende Szene ist die folgende: Als Šíma zum Schluss aus der offiziellen Geschichtsschreibung verbannt wird. Schon traurig, dass nichts grundlegendes passiert ist, obwohl ihn Nikolaevs Film wieder in den Film eingefügt hat. ()

novoten 

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Englisch History that doesn't hurt. It is not easy to create a film that contains one of the most painful wounds of Czech history and tempts us with emotional blackmail. But Lidice is ultimately neither a cold history lesson nor a weeping accusation of injustice. It is a successful film that tells this difficult story in a way that evokes emotions at the right moments, freezes at others, but never surpasses the bearable limit, which personally was the biggest surprise for me. Moreover, when it attempts to become the Czech Schindler's List in the end, one can only acknowledge that good Czech war drama exists in the world. And that is despite the fact that half of the work is done by the music and Roden. ()

NinadeL 

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Deutsch Dem Film von Petr Nikolaev fehlt die ruhige Hand des Dramaturgen, und so zersplittert das Ganze im Filmmaterial und findet keine festen Anschlussmomente. Die Zeitsprünge erfolgen oberflächlich, und obwohl bereits 1939 ein Prolog angedeutet wird und wir am Ende auf die (fehlende) Pointe der Nachkriegszeit von 1945 treffen, betrifft die einzige konsequente Entwicklung Karel Rodens Šíma. Im Gegensatz dazu geht die Geschichte des Fälschers Kowalski (Mariusz Osmelak) mit dem ganzen absurden Kolorit des damaligen Gefängnissystems völlig unter. Der Geschichte der herrschaftlichen Köchin gespielt von Sabina Remundová fehlt die Grundlage, und das Gleiche gilt für die Handlung der ansonsten scheinbar sehr starken Beziehung zwischen Šímová, gespielt von Zuzana Bydžovská, und Vaňková, gespielt von Zuzana Fialová. Leider versagen alle Youngster, angeführt von Kubarová und Adamczyk und nicht zuletzt Šoposká, völlig. Auch die primitive Besetzung, die sich in den besten Rollen ausschließlich auf slowakische Schauspieler konzentriert, die schon von Anfang an eine gewisse Fremdheit aufweisen, wirkt billig. Roman Luknár tritt neben Fialová als Vlček auf und bildet zusammen mit Bydžovská und Roden die einzigen soliden Säulen dieses ungebremsten Fiakers. Im Vorfeld und während der Vorbereitung des Lidice-Films selbst traten bestimmte Fragen auf, die insbesondere mit dem Ton von Herz' Habermanns Mühle kontrastierten. Ich muss sagen, dass Nikolaevs endgültiges Projekt einen zu großen Biss genommen hat, den es nicht herunterschlucken konnte. Es gibt keinen Unterschied zwischen dem offiziellen Gehabe des tschechischen opportunistischen Postmeisters und den Nazi-Größen, die ebenfalls nur opportunistische Bürokraten sind. Die Elite des Dritten Reiches wird nur in zwei unbedeutenden Skizzen von Heydrich dargestellt, der auf diesem minimalen Raum nicht über einen Absatz in einem Lehrbuch hinauskommt. Ihm gegenüber steht ein gemeiner Soldat, der lieber freiwillig in den Tod geht, statt sich am Transport der Kinder von Lidice zu beteiligen. Aber auch dieses Motiv wird nicht richtig entwickelt. In Verbindung mit der Heuchelei, die die künstlich geschaffene menschliche Ehrfurcht der Nachkriegszeit darstellt, gelange ich also zu keinem Konsens mit meinem eigenen Volk, sondern nur zu Frust über die tschechische Natur. ()

D.Moore 

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Deutsch Vielleicht ist es ein halber Stern mehr, als Das Massaker von Lidice verdient hat, ich muss dem Film aber trotzdem fünf Sterne geben. Ich habe von ihm alles Mögliche erwartet. Ich hätte aber nie gedacht, dass mich dieser Film so beeindrucken wird. Das hat er in erster Linie Mahlers ausgezeichnetem Drehbuch zu verdanken, das nicht übertrieben pathetisch ist, das trotz der vielen Figuren übersichtlich geblieben ist und nichts überflüssig beschönigt… Kurzum, es macht einen glaubhaften Eindruck. Nikolaevs Regie entspricht dem Drehbuch. Die meiste Zeit ist sie dezent, in ein paar Augenblicken sehr stark. Zu der Stimmung haben eindeutig auch die Musik (ich verstehe wirklich nicht, warum es manche Zuschauer*innen gestört hat, dass sie fast die ganze Zeit zu hören war), die Kamera, die am meisten die Farben Blau und Grau nutzt, und natürlich die Schauspieler*innen beigetragen. Das Massaker von Lidice ist kein schöner Film. Es ist aber ein guter Film. Und weil ich Habermann vier Sterne gegeben habe, muss ich hier noch höher gehen. Mich schaudert es noch immer, wenn ich daran denke, was ich gesehen habe. ()

claudel 

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Deutsch Ich bin sehr froh, dass ein solcher Film entstanden ist, vor allem erlaube ich mir, das hervorragende Drehbuch, das auch in einem so traurigen Teil von feinem, tschechischen Humor durchzogen ist, und die unglaubliche Leistung von Roman Luknár hervorzuheben, der sie tragischste Gestalt der gesamten Geschichte übernommen hat. Ich begrüße ebenso die Wahl von Andeutungen vor naturalistischen Szenen, denn die bloße Andeutung ergreift einen oft mehr als die offengelegte Realität. Die anderen Schauspieler waren auch hervorragend, Das Massaker von Lidice war für mich ein starkes Erlebnis. Und der Film hat mir etwas besser gefallen als Habermanns Mühle. ()

kaylin 

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Englisch Lately, I have been trying to make up for my debt to Czech cinematography, but I wonder if it actually makes sense. "Lidice" was supposed to be a major film about an event that marked the darkest chapter in Czech history. In reality, however, it is a small film that focuses more on one individual and his suffering rather than the essence of history. I can think of a comparison. There are two kinds of films that can be made about tragic events. A credible one, which primarily does not play on emotions but still wants to pay tribute to those who did not survive. Such was the film "United 93". Then there is the second way to pay tribute - to make a tear-jerker that strives for nothing other than pathos. Such was the film "World Trade Center". And now, guess which group "Lidice" belongs to? The second one, of course. It tries to evoke strong emotions, which ultimately fails. The most interesting scenes are those from the prison, which theoretically should only be a side story. Karel Roden is in the forefront only because the film manages to hold up. He can handle it. The others are also good, but the whole thing is... It simply isn't something that would make me delve into the sadness of the fate of those poor people. When I read any description of the events, it probably affects me more. Pretentious artistic shots, blurred camera, and filming a herd of rabbits, that really doesn't get to me. The music wants to be grand, and so "Lidice" resemble bad spectacles like "Pearl Harbor". It's a shame. "Lidice" deserve more, in my opinion. Why avoid the harsh scenes and only film them halfway? Why not convey more of that suffering to the audience? I'm sorry it ended up like this, but this simply isn't something that captures the events as they were. It's just a game of grandeur that borrowed a horrific event from our history as a backdrop. More: http://www.filmovy-denik.cz/2012/08/parmeni-krysy-z-temnot-mi-4-blazniva.html ()