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Ein kleiner Junge lebt auf einem Hof mitten im Nirgendwo. Nur eine alte Bäuerin kümmert sich um ihn, den Haushalt und das wenige Vieh. Als er eines Morgens aufwacht, ist sie tot. Mutterseelenallein, ohne Nachbarn weit und breit, macht sich der Kleine notgedrungen auf den Weg, um Hilfe zu suchen, und gerät in eine Welt voller Niedertracht, in der es offenbar jeder Mensch, dem er begegnet, auf ihn abgesehen hat. Drohungen und Schläge stehen gerade mal am Anfang seiner Odyssee mitten hinein ins Herz der schwarzen Menschenseele… (Drop-Out Cinema)

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Kritiken (11)

Stanislaus 

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Deutsch The Painted Bird ist zweifelsohne ein ehrgeiziges Filmprojekt, das auf Festivalpreise abzielt, wie sein starkes Thema und seine internationale Besetzung zeigen. Ich habe die Schwarz-Weiß-Bilder begrüßt, die (wie einst bei Psycho) die Gewalt und die Grausamkeiten, die durch das Fehlen von Farbe dargestellt werden, reduzieren. Mich hat der episodenhafte Charakter des Films gereizt, in dem der junge und zunächst unschuldige Protagonist auf seiner "Heimreise" verschiedenen Figuren begegnet, die ihn auf unterschiedliche Weise beeinflusst, geprägt oder verdorben haben. Für hiesige Verhältnisse ist es zweifellos ein überaus roher Film, sei es durch die allgegenwärtige Gewalt gegen Menschen und Tiere oder durch die unwirtliche Landschaft voller Leid, Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit. Von den einzelnen Episoden sind mir die mit dem schamlosen "Čvančara", dem Judentransport und dem Überfall auf das Dorf am meisten in Erinnerung geblieben. Obwohl der Film fast drei Stunden lang ist, verging er im Kino sehr schnell. Wie bereits erwähnt, fehlt dem Film neben den Farben eine musikalische Untermalung - es sei denn, man zählt die Kirchenszenen und den Abspann -, was ein wenig schade ist, da es sich um einen dialogarmen Film handelt und die Musik diese ruhigen Stellen hätte ausfüllen und aufwerten können. ()

POMO 

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Deutsch Den Film rettet die Arbeit des Kameramanns mit der schwarzweißen Version, der Umrahmung und dem Licht. Und die Erfassung der Zeit durch Kulissen und Kostüme. Die Erzählstruktur ist jedoch völlig eintönig, es fehlt ein dramatischer Bogen, eine Künstlersymbolik, ausgefeiltere Schnittverfahren sowie eine innerliche emotionale Entwicklung, die teilweise von Musik gefördert werden konnte (von der es nicht viel gibt). The Painted Bird fehlt fast alles, was ein Film seiner Art braucht. Die Figuren haben prägnante Gesichter, aber sie bleiben nur ein paar Minuten, meistens sagen sie kaum etwas und geben dem Film auch nichts. Sie tragen mit ihrem Ekel nur dazu bei, dass ein Junge vorzeitig seine Unschuld in einem hässlichen Milieu verliert. Dass das Ganze eben von diesem Verlust handeln soll, begreift man erst in den letzten Minuten, nach fast drei Stunden, in denen monoton ähnlich wirkende Szenen hintereinander gereiht werden. ()

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D.Moore 

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Deutsch Die Kontroverse über den Film The Painted Bird ist meines Erachtens großenteils übertrieben. Ich denke, dass die Zuschauer*innen, die in Venedig den Saal verlassen haben, hauptsächlich deshalb weggegangen sind, weil sie sich gelangweilt haben und weil es kein Film für sie war. Als aber jemand nach dem Grund gefragt hat, wollten sie sich nicht blamieren und kamen mit der Ausrede, dass der Film unerträglich brutal ist. Ich behaupte ja nicht, dass der Film angenehm ist. Das bestimmt nicht. Es ist aber ein ausgezeichnetes Werk und Václav Marhoul ist vernünftig. Auf der Leinwand passieren zwar hässliche Dinge, dennoch ist es fast nie nötig, sie direkt zu zeigen, um die Zuschauer*innen möglichst viel zu schockieren. Oft ist sogar die Stille vor dem Sturm unangenehmer, eventuell nur ein Geräusch von etwas, das gerade außerhalb des Bildes passiert. Was mir aber an The Painted Bird am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass es sich um einen hundertprozentigen Weltfilm handelt, obwohl sich das Werk darum eigentlich überhaupt nicht bemüht. Der Film führt sich nicht vor, er konzentriert sich ständig auf das Erzählen der dreckigen Geschichte von dem Weg aus der Dunkelheit ins Licht. Dazu tragen nicht nur die ausgezeichneten Schauspieler*innen bei, sondern auch die tolle Kamera von Vladimír Smutný und die Regie von Marhoul (welche der von František Vláčil ähnelt). Der Film ist nicht für jeden, das ist aber auch in Ordnung. ()

Ediebalboa 

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Deutsch Bäurisches Roadmovie, Roma, Volyň, der verückte Hundertjährige Alte Man oder Forrest Gump? The Painted Bird hat von jedem etwas, aber was es bestimmt nicht hat, ist die historische Aussagekraft, geschweige denn ein Drama. Viel eher ist es eine Ansamlung an real möglichen, allerdings unrealistisch dargestellten Ereignissen, die zu einer Geschichte zusammengeschustert wurden. Es wäre kein Problem gewesen, wenn die Situationen, in denen sich Jožka befindet, vielfältig wären und jede seinen Charakter anders entwickeln und die Handlung irgendwohin weiter entwickeln würde. Hier aber beginnt nach gelungener Einleitung eine sich wiederholende Parade von unglücklichen Episoden mit abweichenden Existenzen, bei denen die Veränderung wie auch die Emotionen nur schleichend erfolgt, denn paradoxerweise hat man mit jeder weiteren grausamen Etüde weniger Angst um den Helden. Kurz gesagt, Kosińskis Arbeit ist undankbar zum Verfilmen. Nur ein Genie mit einer klaren Vision könnte etwas Vollständigeres daraus machen. Marhoul erzählt hier einfach nur die Geschichte nach, und das einzige Genie am Set bleibt Herr Smutný mit seiner Kamera. ()

Lima 

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Englisch In terms of technical aspects, filmmaking and production values, Marhoul's masterpiece is a film of world-class level. Considering what has been produced in our country for the last 30 years, considering how miserable it is, this film has absolutely no comparison and the whole Czech post-revolutionary cinema is following it with its tongue hanging out like a exhausted dog. But I have one problem with it, or rather with its source material. The reason it didn't even tickle me emotionally at all is the fact that I didn't believe the sincerity of the message. You know, Jerzy Kosinski was a bit of an exhibitionist. He loved the spotlight, he loved to be talked about, and he just kind of showed off in his flagship work. The film commendably doesn't try to shock at all costs, rather it keeps a low profile, but it couldn't leave out some key scenes. So here too, as in the book, they are playing for effect. We see gouged eyeballs rolling on the ground, rape with a bottle, sex with an animal (but it should be noted that the camera takes it as subtly as possible) and even the restrained scene with the sniper and the cruel disposal of the paedophile is actually playing for effect in a way. Nothing happens naturally, I just didn't believe it, and emotionally it left me cold. Kosinski (and therefore the film) took a stereotypical approach to female characters, the two major female characters are both sexually disturbed aggressive nymphomaniacs, but at least he left the auntie out of it (big smiley face). Okay, I just have a big problem with the book, but not with the film in principle. Anyway, that cinematography! It’s world-class, really world-class. Every shot is thought out to the smallest detail, the beautiful long-shot compositions (in the bottom shot of Čvančarová walking naked in forest meadow you can clearly see Marhoul's inspiration from Alexandria in Marketa Lazarová) alternate with interior shots where it’s a joy to watch the play of light and shadow, simply beautiful. In fact, it wasn't until the end that I realized that there wasn’t any music and yet it didn't matter. That is also an art, to tell a story only in pictures, and here I give Marhoul a thumbs up. Aside from the final "chapter" when the boy gets to the civilized world and the narrative gets a bit bogged down and tedious, the film flew by very quickly. The pace is slow but engaging, so the three hours felt like an hour, and that's also a good report card for Marhoul. I'm glad I watched it, but I'm also glad I'm clear about which book I don't want in my collection PS: But I'm gonna take a crack at Marhoul anyway. He openly acknowledges Klimova's Come and See as a source of inspiration, also thanks to the presence of Alexei Kravchenko in one of the smaller roles. But when I compare little Kravchenko and Petr Kotlár, it's like heaven and smoke. At the end of Klimov's film, Kravchenko is a little old man, a boy with grey hair on whom the hardships of the war were indelibly and forever etched. Kotlár, in contrast, is so pudgy at the end, his face shows no hint of any hardship, he might as well sign up for some child modeling. So here I had a big problem with authenticity and the assurance that Come and See is simply on another weight category; in boxing terminology a Russian heavyweight vs a Czech Welterweight :o) () (weniger) (mehr)

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