Meine ganz besondere Hochzeit - Série 1

Handelt es sich hier um eine magische moderne japanische Adaption von Aschenputtel, die nach der Begegnung mit ihrem Prinzen in Schönheit erblühte? Oder ist es eine flache Geschichte eines heulenden Mädchens, das von allen gemobbt wurde und das sich langsam und hartnäckig bis zum Ende durchweinte, wo es dann endlich ein wenig Mut zeigte? Wahrscheinlich ein bisschen von beidem. Jedenfalls, hätte mir jemand zur Halbzeit gesagt, dass ich über das finale Ergebnis bis zur letzten Folge unschlüssig sein würde, hätte ich gelacht. Ich habe den ersten Teil wirklich genossen, mochte die gesamte Handlung und am Ende der sechsten Folge fühlte ich eine echte Genugtuung. Nun erwartete ich, dass auch die Hauptprotagonistin aufblüht, dass ich sie endlich richtig mögen könnte. Der zweite Teil jedoch ist voll von Unsicherheit, Weinen, Missverständnissen... und das so stark, dass es regelrecht erdrückend ist. Plötzlich wurde mir bewusst, wie sehr dieses Drama tatsächlich eine Tränenorgie war und ich hörte auf, die Serie zu genießen. Die Hauptcharaktere gingen mir zeitweise auf die Nerven, ihr Schicksal war mir plötzlich egal, die ganze Geschichte um Mijos Vergangenheit schien mir nicht annähernd so interessant wie der erste Teil (der zwar nur ein generisches Aschenputtel war, aber mit Gefühl gemacht). Ich hatte kaum Lust auf die letzte Folge, aber letztendlich hat sie das Ganze für mich gerettet. Mijo fand sich endlich ein wenig, konfrontierte sich selbst, und obwohl es wieder sehr tränenreich war, gab es Momente, die für mich wieder funktionierten. Am Ende muss man feststellen, was unbestreitbar ist und der Serie einige Pluspunkte gibt - animationstechnisch ist es wunderschön! Mir gefiel auch die gewählte Musik, dann das Setting/Zeitalter, in dem die Geschichte spielt und wie treu es dargestellt ist, und ich mochte sogar das Übernatürliche, das in die Geschichte eingeflochten ist. Nach der ersten Staffel schwache 4*, oder eher 6,8/10. (21.09.2023)