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Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Rosalie (Nadia Tereszkiewicz) ist jung, schön, liebenswürdig. Doch seit ihrer Kindheit hütet sie ein besonderes Geheimnis: Rosalie wurde mit behaartem Gesicht und Körper geboren. Um nicht aufzufallen und die Chance auf eine Ehe zu wahren, ist sie gezwungen, sich regelmäßig zu rasieren. Ihr zukünftiger Ehemann Abel (Benoît Magimel), ein gutmütiger, verschuldeter Wirtshausbesitzer, der sie nur auf Grund ihrer Mitgift heiratet, ahnt von ihrem Geheimnis nichts. Doch Rosalies Andersartigkeit lässt sich in der Ehe nicht verstecken. Und auch die Schulden kommen schnell wieder. Da hat Rosalie eine Geschäftsidee: Indem sie sich ihren Bart wachsen lässt, will sie sich endlich von den gesellschaftlichen Zwängen befreien und aus ihrer Andersartigkeit und der Neugier der Menschen Profit schlagen, um so das Wirtshaus zu retten. Sie möchte sich nicht länger verstecken, sondern als die Frau akzeptiert werden, die sie wirklich ist. Wird Abel auch in der Lage sein, Rosalie den Respekt und die Liebe entgegenzubringen, die sie verdient? (X-Verleih)

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Kritiken (2)

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POMO 

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Deutsch Eine intim verrückte, aber sympathisch originelle Idee, dargestellt wie ein ziemlich traditionelles melodramatisches Klischee über die Unfähigkeit der Gesellschaft, Vielfalt in ihren Reihen zu akzeptieren. Und ein Paar, das sich beim Kampf mit der provinziellen Engstirnigkeit nahekommt. Die Franzosen fürchten sich vor nichts. Wenn der Mut der Regisseurin / Drehbuchautorin auch in dem unerwarteten und schockierenden Höhepunkt anwesend wäre, würde der Film auf der Festivalszene eine markantere Spur hinterlassen. [San Sebastian IFF] ()

claudel 

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Deutsch Filmfestival in San Sebastian, Film Nummer 1. Der japanische Animationsfilm hat mich am Anfang des Festivals definitiv nicht angesprochen, daher war die eindeutige Wahl ein französisches historisches Drama in der Titelrolle mit der polnischen Version von Lili Reinhart. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, worum es geht, ich habe den Inhalt vorher nicht gelesen und war deshalb überrascht. Die Franzosen gehen immer mit der Zeit, deshalb haben sie einen Film gedreht, der zwar in das 19. Jahrhundert zurückreicht, aber thematisch genau in die Gegenwart passt. Das Thema der Unterschiede, die grundlose Verurteilung der Mehrheit, der Kampf um die eigene Würde –⁠ so etwas könnte sich heute in Frankreich, Deutschland oder in einem anderen Land abspielen. Ein relevantes Thema, man musste aber das Drehbuch irgendwie bearbeiten und ergänzen. Der Film präsentiert zwei dramatische Szenen, im Rest der Laufzeit schwimmt er ein bisschen dahin und ruft keine besonders starken Emotionen oder reiche gedankliche Prozesse hervor. Schauspielerisch wurde er sehr gut gemeistert, zu Magimel haben solche Rollen immer gepasst. Guilaume Gouix habe ich lange nicht gesehen, deshalb habe ich ihn versehentlich mit dem schlanken Ménochet verwechselt. Zum ersten Mal hatte ich die Gelegenheit, Benjamin Biolay zu sehen, der meiner Meinung nach in den Nebenrollen dominiert hat. Im Großen und Ganzen also ein ziemlich guter Start des Festivals… ()