Der Adler ist gelandet

Ein eher untypischer Kriegsfilm aus den 1970er Jahren... oder haben Sie jemals einen so sympathischen Nazi gesehen wie Caines fairen Killer Steiner oder einen so sympathischen Kollaborateur wie Sutherlands irischen Abenteurer Devlin? Die Handlung bewegt sich auf dem dünnen Eis der "historischen" Ereignisse... unter dem Eindruck der unglücklichen Entwicklung des Krieges beschließen die deutschen Führer, eine verrückte Tat zu versuchen: Sie wollen Winston Churchill direkt von den Inseln entführen. Also schicken sie eine Einheit "polnischer" Vorbilder, die von Steiner angeführt wird. Sturges hat die Bösewichte keineswegs monströs dargestellt, sondern als eine Gruppe von Soldaten, die einen Auftrag ausführen, der von Vornherein zum Scheitern verurteilt ist, und sich dabei zumindest einen Funken Menschlichkeit bewahren. Umstritten? Nicht wirklich. Ziemlich erfrischend und hervorragend gespielt, auch wenn die Sympathien des Publikums dank der bereits erwähnten beiden Herren auf der falschen Seite in eine überraschende Richtung gehen, denn auf der "richtigen" Seite gibt es keine so charismatischen Helden. Der Adler ist gelandet ist ein typisches Stück Kriegshandwerk, es hat dramatische Momente, ordentlichen Schwung und schließlich Spannung, die in einer überraschenden Wendung der Handlung eskaliert. (13.12.2004)

It's a shame about the beaten-down pique between the opinionated and powerful German factions, because otherwise, though somewhat slavish and cut-down on the production design, this is still a solid adaptation (thanks mainly to the cast) of an excellent easygoing novel. (08.06.2016)

The charismatic Michael Cane is the one who lifts this war drama to a higher level. You even wish him success. Kiefer’s daddy also proved himself here. The great idea with kidnapping Churchill is very original and the music by Lalo Schifrin deserves top marks. I’m happy. I have no intention of dying now. (12.02.2011)

Jetzt weiß ich, warum die Deutschen vor fünfundsechzig Jahren den Krieg verloren haben. In der deutschen Armee fehlten sympathische Kerle wie Michael Caine und Robert Duvall. Sie wurden nicht von rothaarigen irländischen Halunken wie Donald Sutherland unterstützt… Und Himmler war nicht Donald Pleasence. Der Adler ist gelandet ist eine Fiktion mit einer guten Idee, sensationellen Schauspieler*innen (und zwar auf beiden Seiten, einschließlich des kampflustigen Rangers von Hagman), Schifrins Musik, die süchtig macht, und Sturges’ präziser Regie. Dieser Film hat alles – eine gelungene Geschichte, ausgezeichnete Dialoge, erstklassige Schießereien und ein "was wäre, wenn" Finale, welches das Publikum zum Nachdenken anregt. (20.06.2010)