Hühnerhase und der Hamster der Finsternis

Es scheint, als hätten sich die Schöpfer von Hühnerhase und der Hamster der Finsternis an dem deutschen Keinohrhase und Zweiohrküken inspiriert und den ganzen Film in ein Indiana-Jones-artiges Kleid verpackt. Chicky ist auf den ersten Blick eine etwas unkonventionelle Figur, aber er verkörpert den altbekannten "Außenseiter, der sich anpassen will und nach seinem Lebenssinn sucht". Technisch ist der Film anständig animiert, auch wenn er nicht von einem bekannten Studio stammt. Storytechnisch bietet Hühnerhase keine großen Überraschungen, was man bei einem Film, der sich vor allem an ein jüngeres Publikum richtet, verzeihen kann, dafür aber ist er angenehm spannend. Allerdings fehlte mir im Verlauf der Handlung eine nennenswerte Dosis an Humor (am meisten amüsiert haben mich die "eckigen Schweine"), den ich in einem Animationsfilm erwarten würde, und außerdem wirkte das Drehbuch manchmal ein wenig neben der Spur (z. B. das Gerede über Gewerkschaften). Trotzdem sind es schöne neunzig Minuten, die man im Kino verbringt. P. S. Während der Szene mit der "Armee der leuchtenden Hamster" musste ich unweigerlich an den dritten Teil von Herr der Ringe denken. (18.05.2022)