claudel

Ich würde meine Schuhe verwetten, dass, wenn ich im März eine Woche in Deutschland verbringe, dass mich von allen Plakaten zu diesem Film die Zahl 99 anstrahlt. Andererseits ist es möglich, dass ich mir etwas herbeifabuliert habe. Ein Sujet mit einer mehr als aktuellen Einbettung in die heutige Zeit, die Umsetzung ist nicht ganz gelungen, da Florian im Drehbuch zu viele Themen angeschnitten hat, von denen er abschließend nicht eines aufgreifen kann. Es ist schwierig, ein Drehbuch zu schreiben, einen Film zu drehen und noch dazu die Hauptrolle zu spielen. Das ist sehr schade, weil der Film verdammt gut anfing. Sei´s drum, wenn ich nicht mit Zahlen fabuliere, so hat der Film in Deutschland bei den Besucherzahlen gepunktet, und das zählt.

Gesehen bei der Challenge Tour 2015: 30 Tage mit internationaler Kinematografie. Film Nummer 3 - Island. Die erste Enttäuschung im Laufe der Tour stellte sich relativ schnell ein. Ein abgefahrener Film mit einem unsympathischen Protagonisten, der in seinem Leben herumtappt, vor allen in Liebesdingen. Ich habe mich ziemlich gelangweilt, ich kann mich nur an zwei witzige Sprüche erinnern. Wenigstens ist Victoria Abril hübsch anzuschauen. Kormákur spricht mich eher mit seinen Krimis und Actionfilmen an, aber ich sehe es so, dass jeder einmal beginnen muss, und als Debüt ist das wiederum kein solch ausgesprochener Durchfaller.

Ich bin recht enttäuscht. Ich hatte mir von der attraktiven Verbindung Freeman/Vega etwas Großes versprochen, und das Ergebnis ist für mich ein langweiliger Streifen ohne Saft mit gelegentlichen Anflügen von Optimismus, guter Laune und Witz. Der Spruch vom Dalai Lama und Schweinefleisch hat mich zum Lachen gebracht, das muss ich zugeben, Paz Vega bleibt für mich in Lucía und der Sex unübertroffen.

Ich denke nicht, dass es eine schlechte Komödie war, dass sie nur auf 40 Prozent kommt. Natürlich ist das Ganze völlig abgefahren, ein paar Witze sind misslungen, aber mir gefällt Auteuil einfach, er ist für mich der konkurrenzlos beste französische Schauspieler, der die Zuschauer zum Lachen bringen kann. Darüber hinaus helfen ihm hier weitere hervorragende Komiker wie Abelanski, Damiens, Berléand und Chabat. Ganz sicher ist das kein Durchfaller, aber garantiert gute Unterhaltung für einen Sonntagabend.

Ich gehöre zu der Generation, die mit den Serien, Clips, Sendungen und Filmen der Neunziger aufgewachsen ist. Jump Street 21 war eine meiner Lieblingsserien, dank der ich möglicherweise zum ersten Mal "irgendeinen“ Johnny Depp registrierte. Es überrascht mich nicht, dass die Filmemacher in einer Zeit, in der absolut jede erfolgreiche Filmproduktion oder jeder Serienstoff recycelt wird, gerade nach einer Truppe Polizisten gegriffen haben, die sich in Schulen einschleusen und gegen verbrecherische Praktiken an Schulen vorgehen. Eine Überraschung war für mich, dass man sich nur auf das ungleiche Paar Tatum und Hill beschränkt hat. Doch es war ein hervorragender Schachzug, denn auf die beiden passt dies perfekt, und das Setzen auf ihre Verschiedenheit zahlt sich aus, denn man kann in humorvollen Situationen und Dialogen viel herausholen. Ihre Drogenphase, die anfängliche Verfolgungsjagd auf dem Fahrrad und anschließend in den Autos aus der Fahrschule gehören zum Witzigsten des gesamten Films. Daraus entsteht also eine Actionkomödie, die sehr inkorrekt ist, stellenweise ziemlich abgefahren, die aber verrückte Unterhaltung zum Entspannen im besten Sinne des Wortes bietet. Und Ice Cube hat sich endlich von seinen Scheiß Actionleistungen befreit, eine solche Rolle passt perfekt zu ihm.

Der zweite Film des Filmmarathons von Turnov war auch sehr gut gewählt. Nach den dunklen X-Men musste man die Atmosphäre etwas auflockern, und womit sollte man das sonst tun als mit der Rückkehr des verrückten Paares Tatum-Hill, dem der witzelnde Ice Cube perfekt zuspielt. Im Grunde handelt es sich um dasselbe Schema wie in Teil eins, nur dass man an einigen Stellen etwas mehr ins Extreme geht, und teilweise gelingt das, teilweise nicht. Ein Drogenrausch, wieder einfach zum Platzen, der Abspann waren womöglich die besten, die ich kenne.

Wieder einmal konnte ich mich nach einer gewissen Zeit für den französischen Krimi begeistern. Auf Jean Reno passte diese Rolle vortrefflich, bei Kad Merad konnte ich mir stellenweise das Lachen nicht verkneifen, er ist eben doch eher ein Komiker und ein durch und durch sympathischer Mensch, Darroussin ist ein toller Schauspieler, nur tut es mir etwas leid, dass Richard Berry in diesem Streifen eher nur vorbeigehuscht ist. Wahrscheinlich hatte er viel Arbeit mit der Regie :-) Die stärkste Szene ist die einleitende.

Die perfekteste und beste Serie der Welt. Obwohl ich kein Fan von TV Nova bin, war der Slogan, den der Sender beim Medientrailer vor dem Beginn der ersten Serie gewählt hatte, wahr. Die beste Serie aller Zeiten. Kiefer Sutherland kam noch einmal in seiner Karriere zum Zuge, und Jack Bauer wurde zu einer unsterblichen Figur, einem Superagenten. Und ein großes Plus dieser Serie besteht darin, dass sie, je höher die Seriennummer ist, immer besser und spannender wird. Die Macher sind sich dessen bewusst, dass sie, um die hohen Einschaltquoten zu halten, immer bessere Plots voller Spannungen und Wendungen ausdenken müssen. Nur schade, dass so viele Hauptfiguren umkommen. Ich verhehle nicht, dass die Handlung stellenweise übertrieben ist, aber es ist ja nur eine Serie, und wie eingangs betont wird, soll sich der Zuschauer einen gewissen Abstand bewahren. Ich kann die 7. Staffel, deren Start sich durch einen Streit der Drehbuchautoren verzögerte, kaum erwarten.

Actionklassik, die unterhält und den Zuschauer zum Lachen bringt. Denzel und Mark sind ein funktionierendes Duo, die gut zueinander passen, und die Frau von Robin Thick ist als Dritte im Bunde prima. An bekannten, vor allem Serienschauspielern wimmelt es im Film nur so. Action wird genügend serviert, witzige Sprüche auch. Ganz sicher werde ich mich für Baltasar Kormákur interessieren, dessen Filmografie als Regisseur sehr bunt aussieht. Allein das letzte Jahr - Die Tiefe und 2 Guns zu drehen, zwei diametral unterschiedliche Filme, zwingt mich dazu, mindestens die Hälfte seiner Filme anzuschauen. Nach der FilmBooster-Projektion von Prisoners eine höchst willkommene Abwechslung. Und 2 Guns verdient mindestens 2 Fortsetzungen.

Ein visuell bemerkenswerter Film, der vor allem von seiner formalen Seite profitiert. Das Ganze wirkt wie ein langes, actionclipartiges historisches Märchen voller Kampf, Geschrei und Heldensprüchen. Gerard Butler mag ich seit P. S. Ich liebe dich, Lena Headey hat das Gesicht einer Königin, nur Xerxes sah aus wie ein Transvestit, der Sadomaso-Spielchen mag. Meine Bewertung bewegt sich zwischen drei und vier Sternen, angesichts dessen, dass ich 300 für einen verregneten Sonnabendvormittag ausgesucht habe, tendiere ich zur höheren Bewertung.