Stanislaus

Einerseits bietet Guassa einen Einblick in die tägliche Routinearbeit von Primatologen, andererseits versucht er, das Problem menschlicher Aktivitäten, die sich negativ auf das lokale Reservat auswirken, aufzuzeigen. Was die Arbeit der Primatologen betrifft, so sind die Anfänge wirklich schwer, wenn man in der Lage sein will, alle Dschelada-Individuen auseinanderzuhalten, um überhaupt forschen zu können. Was den ökologischen Aspekt des Films anbelangt, so sind die geäußerten Bedenken durchaus berechtigt.

Ancient Caves bietet einen exklusiven Einblick in Orte, die die meisten Sterblichen nie besuchen werden, und selbst für den engagierten Profi ist es eine große und gefährliche Herausforderung. Riesige "Hallen" voller wunderschöner Tropfsteine, Tiefe ohne Ende und undurchdringliche Dunkelheit - Bilder, die erstaunlich und erschreckend zugleich sind. Es ist interessant, wie man Informationen über längst vergangene Zeiten gewinnen kann - neben den schönen Bildern ist dieser Dokumentarfilm auch sehr informativ, und auch wenn sich die Wissenschaftler hauptsächlich auf die Vergangenheit konzentrieren, kann das Wissen uns helfen zu verstehen, was uns in der Zukunft (nicht) erwartet.

A Rare Breed ist nicht nur eine Geschichte über die Hühnerzucht, sondern auch über Rob Wilson, der selbst eine Art genetische Rarität ist, worauf der Titel des Films leichthin verweist. Auf der einen Seite stehen die Bemühungen eines Mannes auf dem Gebiet der "Hühnergenetik", auf der anderen Seite seine persönliche Beichte, in der Rob seine eigene Identität und seinen Lebensweg kommentiert. Eine interessante Verflechtung von zwei Themen!

Der Vergleich mit einem Dokumentarthriller ist im Fall von Sea of Shadows in der Tat zutreffend: Der Dokumentarfilm verfolgt den intensiven Kampf von Aktivisten und Agenten gegen den illegalen Handel mit den Schwimmblasen der Umberfische, der aber auch das Leben anderer Tiere im Golf von Kalifornien bedroht. Der Dokumentarfilm hat zuweilen eine wirklich düstere, fast thrillerartige Atmosphäre, und alle Beteiligten verdienen großes Lob für den Mut, mit dem sie an die Dreharbeiten herangegangen sind, um auf ein Problem aufmerksam zu machen, das von vielen übersehen wird. Die illegale Fischerei, die mit der Mafia und asiatischen Menschenhändlern in Verbindung steht, scheint ein wirklich komplexes Problem zu sein, und es schaudert einen, wenn man sieht, zu was Menschen für Geld fähig sind. Die Arbeit zur Rettung von Schweinswalen hat mich fasziniert, aber ihre Umsetzung stieß auf verschiedene Hindernisse. Einerseits zeigt der Film mit erhobenem Zeigefinger auf menschliche Gier, Rücksichtslosigkeit und Gefühllosigkeit, andererseits beleuchtet er die Bemühungen einer Gruppe von Menschen, die Welt zu einem besseren, rücksichtsvolleren und sichereren Ort zu machen.

Das Gesetz der Serengeti bietet einen atemberaubenden Einblick in die Arbeit von fünf Wissenschaftlern mit unterschiedlichem Hintergrund, die in ihrer Forschung eines gemeinsam hatten - sie wollten der Frage auf den Grund gehen, wie das Gleichgewicht in der Natur funktioniert und welches Glied in der Nahrungskette dafür entscheidend ist. Nachdem ich ihn gesehen habe, muss ich sagen, dass ich mich durch die Informationen sehr bereichert fühle und der Dokumentarfilm mir definitiv viele interessante Einblicke zum weiteren Nachdenken bot. Neben schönen Aufnahmen der Natur, für deren natürliche Ordnung wir Menschen der verhängnisvollste Faktor sind, stellt der Film auch die fünf Wissenschaftler selbst in den Mittelpunkt und gibt in einem Spielfilmstück einen Einblick in ihre Anfänge im Bereich der Wissenschaft. Auch wenn Das Gesetz der Serengeti am Ende ein wenig auf die Emotionen drückt, hat er einen großen Wert und verdient definitiv die Aufmerksamkeit des Zuschauers.

Vor der Vorführung des Films waren mir die Blobs, die trotz ihrer primitiven Struktur außergewöhnliche Eigenschaften haben, um die sie jedes andere Lebewesen beneiden könnte, fast völlig unbekannt. In den fünfzig Minuten erhält der Zuschauer verschiedene Einblicke in das Leben dieser Einzeller, die die Wissenschaftler immer wieder überraschen. Diese Milliarden Jahre alten Mini-Kreaturen können ohne Gehirn, Nervensystem, Mund und Gliedmaßen unvorstellbare Dinge tun, die die Menschen um den Verstand bringen - im Idealfall könnten sie in Zukunft zur Erforschung schwerer Krankheiten eingesetzt werden. Ich fand auch die informative Einlage mit den Strudelwürmern sehr interessant.

Ein erstaunlicher Dokumentarfilm mit vielen atemberaubenden Aufnahmen aus dem Leben der beeindruckenden Kreaturen, die Wale nun einmal sind. Während der Vorführung erfuhr ich viel Neues und sehr Interessantes über die ausgeklügelte Art der Jagd, die Aufzucht der Jungen und die typischen Gewohnheiten dieser riesigen Tiere. Ob der scharfäugige Buckelwal, die fürsorglichen Pottwale oder die klugen Schwertwale - diese "Walbande" hat mich mit ihrer Weisheit, Gelehrsamkeit, Sensibilität und Kultiviertheit wirklich überzeugt.

The Other Side of Mars bietet eine sehr interessante Perspektive auf die Frage der Darstellung der Realität durch Fotografien und spielt dabei auf den Grad der Objektivität bei der subjektiven Bewertung visueller Wahrnehmungen an. Begleitet von markanter, fast metallisch klingender Musik reist der Zuschauer auf die Oberfläche unseres Nachbarplaneten, um zu erfahren, wie Wissenschaftler versuchen, diese für die meisten von uns sehr weit entfernte Umgebung zu kartieren und zu erforschen. Trotz des offensichtlichen Wertes des Dokumentarfilms hatte ich jedoch ziemliche Schwierigkeiten, mich in die Thematik hineinzuversetzen - selbst auf Laienebene -, und am Ende war ich nicht viel reicher an Informationen als vor der Vorführung.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis jetzt keine Ahnung vom "Great Bear Rainforest" hatte, was diesen Dokumentarfilm für mich zu einer äußerst nützlichen Information machte. Begleitet von Ryan Reynolds' heiterem Kommentar, der hier und da eine humorvolle Anspielung macht, wird der Zuschauer vierzig Minuten lang in eine unberührte und vom Menschen nahezu unberührte Landschaft entführt, die neben der allgegenwärtigen reinen Natur auch verschiedene Tiere beherbergt. Ich war sehr überrascht von der Existenz des weißen Baribals (des so genannten "Bärengeistes"), dessen Überleben durch die Nachkommen der einheimischen Bevölkerung gesichert wird. Interessant fand ich aber auch die Ausschnitte aus dem Leben anderer Vertreter des Tierreichs - seien es Seeotter oder Schwarz- und Grizzlybären.

Burning Blue bietet ein solides Thema - eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern im Umfeld einer Marine-Fliegerstaffel unter Präsident Bill Clinton (d. h. einer "Don't ask, don't tell!"-Politik) - aber es ist ein grauer Durchschnitt in seiner Verarbeitung, was wirklich schade ist. Der Film hätte von einer kürzeren Laufzeit, einer besseren Anleitung der Schauspieler und einer stärkeren Betonung der Dramaturgie profitiert. Es war interessant, die unterschiedlichen Herangehensweisen der einzelnen Charaktere an ein Tabuthema in einer Umgebung zu beobachten, die diesem Thema mit Verachtung begegnet. Ich schätzte auch die zurückhaltende Herangehensweise an die Beziehung zwischen Dan und Matt, bei der körperliche Action durch mehr Anspielungen und sexuelle Spannung ersetzt wurde. Aber wie ich schon sagte, es wäre definitiv mehr daraus zu machen gewesen.