POMO

Feministische Emmanuelle, die nur mit Männern schläft, um sich zu bestätigen, dass sie attraktiv ist. Und als sie schließlich einen Mann trifft, den sie wirklich will, lehnt er sie ab. Weil er schon lange die Leidenschaft und den Lebenswillen verloren hat. Emanuela aus dem Jahr 1974 war zwar ein geradliniger erotischer Schund, aber er erregte Frauen und Männer, weckte ihren Abenteuergeist, wurde diskutiert und den Produzenten brachte er viel Geld ein. Die neue Version ist eine kastrierte Langweile über eine frustrierte und traurige Frau, die in Luxus lebt und sich selbst sucht. Ein Film über nichts und für niemanden, der die gegenwärtige asexuelle Zeit vorsichtig korrekter Einstellung reflektiert. Und Netflix-Quoten. Enthält einige erotische Szenen, aber sterilen, ohne die Tierheit oder verführerische Frechheit des Originalfilms. [San Sebastian IFF]

Ansprechende Schauspielerinnen und eine zufriedenstellende Menge an Nacktheit. An einigen Stellen - zumindest für die Zeit - mit überraschend kontroversem sexuellem Ton (Szenen mit rauchender Vagina oder Opium-Vergewaltigung, die in einigen Ländern herausgeschnitten wurden). Die Handlung und einige ihrer klug klingenden, mentorischen Dialoge können wir oder auch nicht einfach als notwendigen Klebstoff zwischen den erotischen Szenen wahrnehmen. Viele Zuschauerinnen identifizieren sich nämlich mit der sexuell weniger erfahrenen Protagonistin und der Film inspiriert sie erfolgreich zu intimen Abenteuern, dem Werfen von Hemmungen. Das ändert jedoch nichts daran, dass die Oberflächlichkeit der Figurenzeichnung, kitschige Musik und die oberflächliche Porno-Kadenz der Erotik den Film zu einem absoluten Flop machen.

Ein intellektuelles Spiel, elegant gefilmt und gespielt, aus dem attraktiven Umfeld des Privatlebens der Film- und Theaterkapazitäten. Durchwoben mit der Poetik der Schweizer Alpen. Die Selbstreflexion einer erfahrenen Schauspielerin in der Wahrnehmung des gleichen Drehbuchs zum Spielen zwei Jahrzehnte später aus der Perspektive einer Figur, die auf der anderen Seite der Geschichte steht als die, die sie zuvor gespielt hat. Selbstreflexion durch Dialoge, vor allem dann, wenn die Dialogszenen mit der Assistentin geprobt werden, in denen sich der selbstreflexive Kontext verbergen soll. Im Hinblick darauf, wie sehr dieser Kontext zwischen den Zeilen gehalten wird, gibt es aber von diesen Dialogen in dem Film zu viel. Und das Potenzial eines außergewöhnlichen Festivalerlebnisses verblasst allmählich.