Wie viel setzen Indiana Jones 5 und Mission: Impossible 7 in den Sand?

Laut den neuesten Zahlen von Variety (die nicht nur die Kinoeinnahmen beinhalten) könnten die Sommer-Blockbuster Indiana Jones und das Rad des Schicksals und Mission: Impossible 7 - Dead Reckoning Teil Eins bis zu 100 Millionen Dollar einspielen. Es ist schon seit einiger Zeit bekannt, dass keiner der beiden Filme in den Kinos ein finanzieller Erfolg war. Beide Filme hatten dafür unterschiedliche Gründe. Indiana Jones 5 unter der Regie von James Mangold (Logan: The Wolverine) hatte bereits vor seiner Veröffentlichung große Probleme, nachdem er von den Kritikern in Cannes verrissen worden war, dann schaffte es der Film nicht, ein jüngeres Publikum in die Kinos zu locken, was zu tristen 375 Millionen Dollar weltweit führte.

M:I 7 lief etwas besser, da sich Kritiker und Publikum sehr zufrieden zeigten und der Film auf dem besten Weg war, das aktuelle Einspielergebnis von 523 Millionen Dollar zu übertreffen. Nur hatte Hauptproduzent und Hauptdarsteller Tom Cruise die Paramount-Studios von einem Starttermin im Juli überzeugt, der sich durch den Kinostart von Barbenheimer als absoluter Killer für Ethan Hunt und Co. herausstellte. Denn Christopher Nolans Werk beherrschte eine Woche später sämtliche IMAX-Kinos, wo es bis heute mächtig Dollars scheffelt, und Barbie ist inzwischen zu einem solchen Phänomen der Popkultur geworden, dass der Streifen bereits knapp 1,2 Milliarden Dollar eingespielt hat.

Sowohl Indy als auch Mission: Impossible sind am Ende kläglich gescheitert. Zu einem großen Teil sind die Studios und die Filmemacher jedoch selbst schuld, denn beide Filme hatten ein offizielles Budget von 290-300 Millionen Dollar ohne Werbung, was, wenn man sich die Einspielergebnisse des letzten oder dieses Jahres ansieht, einfach eine unhaltbare Langzeitstrategie ist. Vor allem die Disney-Studios haben in letzter Zeit horrende Summen für Inhalte ausgegeben (die Serie Secret Invasion sollte 212 Millionen kosten...), ohne dass sich dieses Geld anschließend in der Qualität niedergeschlagen hätte. Allerdings muss man hinzufügen, dass all diese Projekte auch den Abschluss einer Ära von Filmen bildeten, die in der Zeit der Corona-Pandemie produziert wurden, was sich deutlich auf die Preisgestaltung auswirkte.

Nach Ansicht von Kassenfachleuten wird sich der Film von Tom Cruise aufgrund seines Finanzierungsmodells am Ende ohnehin eher selbst tragen. Variety rechnet mit mehr Einnahmen als nur aus den Kinosälen. In einer ähnlichen Lage, vielleicht nur um ein Haar besser, befindet sich Universals Fast & Furious 10. Der Film hat bei einem Budget von 340 Mio. Dollar 704 Mio. Dollar eingespielt, so dass der Film nach Berücksichtigung der Werbung gerade so schwarze Zahlen schreiben wird. Umso mehr ist der Erfolg von Super Mario, Barbie oder Oppenheimer zu würdigen, deren Budgets 150 Millionen Dollar nicht überstiegen und die dennoch die Kinosäle deutlich geplündert haben. Das ist die Messlatte, die Hollywood in Zukunft ganz klar anstreben sollte, nämlich dann, wenn die Studios den Autoren und Schauspielern faire Arbeitsbedingungen bieten und den aktuellen Streik beenden.