Das Apartment

Nun, ich wollte mir Das Apartment nie anschauen, schließlich sind späte Wilder-Stars wie Lemmon oder MacLaine (die hier einen neuen Typus von Schönheit repräsentiert, schließlich ist sie ein Star der Audrey- Hepburn-Ära, nicht wahr) nie an und für sich attraktiv, aber sie brauchen eine gute Führung, mehr als alle anderen. Die Geschichte hat einen gewissen Charme, ist aber in ihrem Kern frech und grausam zugleich, so dass das Finale höchst fragwürdig ist. Aber all dies, von Wilder mit beträchtlicher Erfahrung gemanagt, hat ein gewisses Niveau, und hin und wieder ist es gut, auch solche Erfahrungen zu akzeptieren. Wir dürfen uns ja nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, nicht wahr. (25.01.2017)

Das Appartement ist meines Erachtens einer der Filme, die in jeder Hinsicht perfekt sind. Eine perfekte Kombination von Romantik, Humor und Drama, ein perfektes Zusammenspiel der Haupthelden (obwohl sie so verschieden sind), eine perfekte Weihnachtsstimmung, viele unvergessliche Momente und vor allem das angenehme Gefühl der Unvorhersehbarkeit (man weiß nicht, ob der Film ein gutes oder ein schlechtes Ende haben wird). Nach dem Abspann musste ich mich überzeugen, dass Das Appartement wirklich zwei Stunden gedauert hat. Die Zeit ist in seiner Gesellschaft unglaublich schnell vergangen. (01.02.2014)

Hervorragend gemacht, unaufdringlich, charmant und von der Nostalgie der Schwarz-Weiß-Ära durchdrungen. Dazu kommt das hervorragende Hauptdarstellerduo Lemmon-MacLaine, zwischen denen es auch ohne die Sätze aus der Roten Bibliothek und allzu kitschige Gesten funkt. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte das Gefühl, dass Wilder zeitgenössische Liebeskomödien in Visionärsmanier verspottet hat... (28.02.2007)

Any room in the student dorms could tell more interesting stories than this one about a cagey bastard who sucks up to his bosses by lending them a love nest for long winter evenings... But seriously, almost every other review mentioned Lemmon's civility. Which is interesting because I was annoyed by his utter incivility and overacting in an otherwise excellent film (especially the scene with the fever was deserving of chastisement). And it's even more obvious when confronted with the perfectly civil (ehem, ehem) and a charming performance from Shirley MacLaine. She just sits there all the time, while he runs around confusedly waving his arms like in a slapstick movie. (08.08.2010)

I’m not surprised by all the Oscar nominations. Because of its age, this film seems a bit old-school, like something from a bygone era, but it has a kind spirit that entertains effortlessly and doesn’t offend anyone in any way, which we are used to from today‘s comedies. It treats a classic, totally overused topic, but it’s conveyed in a cute, fun way. You can feel a bit of the drug-induced cheer of that era’s Hollywood, but it’s all very good-natured and inoffensive. (10.02.2020)