Sacco und Vanzetti

Ein Film, der Ihnen selbst die letzten Illusionen über Neutralität und Funktionsfähigkeit eines jeden Justizsystems, insbesondere in "Land der Freiheit und Demokratie", raubt. Das deutlich dokumentarisch stilisierte Drama nutzt einen kalten und sachlichen Ansatz, um die Ereignisse um den konstruierten Gerichtsprozess gegen die italienischen Einwanderer Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti zu beleuchten. Manchmal erschien es mir vielleicht sogar zu kühl, was aber angesichts des schweren Stoffes und der kompromisslosen Entwicklung der Ereignisse um die beiden Hauptfiguren wahrscheinlich die angemessenste Wahl war. Besonders Gian Maria Volonté überraschte (bekannt vor allem für seine Rollen als Schurken in Spaghetti-Western) mit seiner würdevoll ergebenen Leistung als politischer Radikaler, dessen Ansichten Sie vielleicht überhaupt nicht teilen müssen, dennoch wird Sie seine naive Hingabe an eine höhere Sache absolut berühren. (15.03.2020)

Nicely written, directed, and performed film, although it lacks a greater distance from the topic. It is too noticeable that the creators sympathize with the political beliefs of their heroes, and the film is rather a tribute to the workers' movement of that era than an artistic statement about one court drama and one controversial time. There is not much to object to in individual aspects of the film, but at the same time, Sacco and Vanzetti as a whole will definitely not bring the viewer to ecstasy. Much more could have been extracted from this subject. Overall impression: 60%. (25.05.2008)