Ludwig
Regie:
Luchino ViscontiKamera:
Armando NannuzziBesetzung:
Helmut Berger, Trevor Howard, Silvana Mangano, Gert Fröbe, Helmut Griem, Umberto Orsini, John Moulder-Brown, Sonia Petrovna, Folker Bohnet, Adriana Asti (mehr)Streaming (1)
Inhalte(1)
Der frisch zum König von Bayern gekrönte Ludwig II. sieht seine vornehmste Aufgabe darin, die Kunst zu fördern. Ganz besonders fasziniert ihn die Opernmusik Richard Wagners, den er an sich zu binden hofft. Ludwig schert sich nicht einmal um die Vorbehalte gegen sein Idol, das durch eine revolutionäre Vergangenheit und seinen Eigennutz ins Gerede gekommen ist. Eine tiefe Zuneigung fühlt der König außerdem zu Elisabeth Sissi von Österreich, die jedoch nicht auf seine Avancen eingeht. Stattdessen willigt Ludwig in die politisch motivierte Verbindung mit deren Schwester Sophie ein, befreit sich aber wieder davon, als er Sophies aufrichtige Gunstbezeigung missversteht. Auch mit Wagner, der ein ehebrecherisches Verhältnis unterhält, kommt es zum Bruch. Ludwig flüchtet sich immer mehr in eine eigene Märchenwelt und lässt kostspielige Schlösser bauen. Der Welt entrückt, lebt er nur für die Kunst und vergnügt sich mit jungen Männern. Kritik an seinen zu hohen Ausgaben ist längst laut geworden. Dann wird der König für geisteskrank erklärt und von einer Kommission in Haft genommen ... (filmjuwelen/fernsehjuwelen)
(mehr)Kritiken (2)
Die echte Sissi zum vierten Mal, oder Helmut Berger und Romy Schneider in einem Werk, das in der subjektiven Wahrnehmung nicht nur _vier_ Stunden, sondern mindestens eine ganze Woche dauert. Ich bin davon überzeugt, dass Visconti den Stoff zu Ludwig II. nur zur Befriedigung seiner Liebe zu Berger benutzt hat. Und wenn er diese starke Bindung durch seine weitere Liebe zu Romina und ihre komplizierte Beziehung zur Kaiserin bereits gefestigt hat, möchte ich keine tiefgründige Analyse zu diesem Thema lesen... lieber sterben, als dieses Polygon der Eitelkeit und der Lust noch einmal zu erleben. Ganz zu schweigen von dem ganzen Subtext bezüglich Silvana Magnano und die Variationen zu Götterdämmerung. Trotzdem ist es phantastisch, wie selbstverständlich Ludwig II. an Marischkas Trilogie Sissi anknüpft, sie weder unterschlägt noch negiert, sondern einfach dort weitermacht, wo das Herz der Kaiserin gebrochen wurde. Es wäre unvergesslich gewesen, wenn Romy ihre eigene Interpretation von Elisabeths Tod noch erlebt hätte, denn erst dann hätte ihr eigenes Leben beginnen können.
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I get the feeling that Luchino Visconti would understand Ludwig quite well and if he had the opportunity to live in his time, he would probably belong to the circle of people that let Ludwig sustain them and create things for him. I see the same indifference towards the common viewer that Ludwig probably felt toward the ordinary subjects of his state. Visconti is interested in the formal perfection of camera shots, the lyricism of scenes, and the musical accompaniment. However, the film is oversensitized. A filmmaker who considers his audience and works with the knowledge that he creates for them would not hesitate to cut certain shots. That never occurs to Visconti. At the same time, he is obsessed with his protagonist at the expense of depicting the era in which Ludwig lived. Incidentally, he does the same thing that the elites of the time did, in that they did not pay any attention to ordinary citizens and certainly did not consider them equal human beings with the right to have a say in public affairs. Yet it was precisely the case of Ludwig II that compromised such a style of behavior and thinking. Ludwig was completely incompetent in governing his state and yet he had immense authority, which stemmed solely and only from his family traditions. No one could stand up to him for a very long time because they were paralyzed by respect and fear of his majesty. True, the rule of Ludwig II was more pleasant than, let's say, Caligula's, but it does not change the fact that in a democracy, which is by the way not a guarantee that people will choose the most competent person, he would be absolutely without a chance to gain any public influence. My two stars are for the unquestionable aesthetic qualities of Visconti's film, the rest I have no interest in. Overall impression: 45%.
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