Im Vorgarten der Karpaten

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2020, 2x43 min

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Folge 1: Crisana und die Maramures Die Region Maramures entlang der Grenze zur Ukraine ist noch ursprünglich und wild. "Land des Holzes" wird sie auch genannt. Holz ist dort nicht nur die wichtigste Lebensgrundlage der Menschen, es hat die ganze Kultur geprägt: von der Schnitzkunst bis zur ungewöhnlichen Holzarchitektur. Die markanten Kirchen mit spitzen Türmen stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Acht von ihnen zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Diese malerische Gegend zeichnet sich auch durch einen außergewöhnlichen Umgang mit dem Tod aus. Auf dem "fröhlichen Friedhof" im Dorf Sapanta werden die Lebensgeschichten der Verstorbenen auf strahlend blauen Kreuzen mit naiver Malerei und ironischen Versen verewigt. In der Maramures liegt auch der zweitgrößte Nationalpark des Landes, das Rodna-Gebirge. Über 7.000 Spezies wurden hier dokumentiert, viele endemisch oder extrem selten. Es ist die Region mit der größten Biodiversität in den Ostkarpaten. Entlang der Grenze zu Ungarn liegt die Region Crisana, das Kreischgebiet. Mit ihren fast 4.000 Höhlen ist sie eine der wichtigsten Karstregionen Rumäniens. In der Meziad-Höhle wurden Überreste von Tieren aus der Eiszeit wie dem Höhlenbären und dem Höhlenlöwen gefunden. Heute ist sie die Heimat einer großen Fledermauskolonie. Crisana ist auch für seine traditionellen Trachten bekannt. Eine Weste der Gegend kopierte das Modehaus Dior, ohne den Ursprung zu nennen. Ein "Kulturklau" mit weitreichenden Folgen.

Folge 2: Das Banat Das rumänische Banat an den Grenzen zu Serbien und Ungarn wurde von der Natur reich beschenkt: Zwischen steilen Felsen zwängt sich die Donau durch den spektakulären Flussdurchbruch "Eisernes Tor", fließt in weichen Kurven im Schatten dicht bewaldeter Hänge und umspült flussaufwärts die Insel Ostrov, ein Paradies für Vögel und Wildpferde. In den zahlreichen National- und Naturparks der Region haben Wisente eine neue Heimat gefunden, erhebt sich der "ungewöhnlichste Wasserfall der Welt" über einen kleinen Fluss und wächst seit Jahrhunderten ein dichter Buchenurwald. Durch das Banat fährt auch Rumäniens älteste Gebirgsbahn, die Semmeringbahn. Sie gilt als großes Kunstwerk der Eisenbahntechnik und braucht für die rund 34 Kilometer lange Strecke zwei Stunden: viel Zeit, um die wunderschöne Aussicht auf einsame Berge und dichte Wälder zu genießen. Die vielfältige Natur des Banats und sein malerisch gelegener Kurort Baile Herculane begeisterten schon Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Joseph, der ihn als den "schönsten auf dem Kontinent" rühmte. Eine Gruppe junger Architektinnen kämpfte viele Jahre vergeblich für die Restaurierung des wunderschönen historischen Kurbades des Ortes. Dann brachte sie der Brand von Notre Dame auf eine Idee. (arte)

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