Leidenschaft in dunklen Tagen

Es ist schade, dass Zdeněk Svěrák keine natürliche und glaubwürdige Dreiecksbeziehung zu schreiben vermochte. Dark Blue World hält sich in allen Aspekten, außer in der Liebeslinie... Das ist ein Problem, denn die Botschaft des Films beruht weitgehend auf ihr. Je problematischer das Verhältnis zwischen Männern und Frauen klingt, desto besser sind die Freundschaftsbande untereinander, die der alte Herr Svěrák einfach "in der Hand hat". Hervorragend sind auch die Rückblenden von den englischen Schlachtfeldern zum kommunistischen Versteck, die dem Film eine sehr bittere und sarkastische Note verleihen. Vielleicht war Dark Blue World ein zu ehrgeiziges Projekt... Trotz all der negativen Aspekte ist es immer noch ein großartiger Film. (24.04.2004)

Es ist ein bisschen peinlich, aber ich habe einen unserer teuersten und spektakulärsten postrevolutionären Filme erst mehr als zwei Jahrzehnte nach seiner Entstehung zu sehen bekommen. Dark Blue World ist zweifellos ein ehrgeiziges Projekt mit einer internationalen Besetzung, das einen Vergleich mit ausländischen Filmen seiner Zeit nicht scheuen muss. Neben der soliden technischen Verarbeitung beeindruckt Svěráks Film durch seine Geschichte von aufrichtiger Freundschaft und (un)erwiderter Liebe, von Heldentum und Verrat. Dies geht Hand in Hand mit erstaunlichen Leistungen aller Beteiligten. Mir gefiel die Verflechtung zweier Zeitebenen, die den Film komplexer und gleichzeitig weniger eintönig machte. Lediglich das Ende wirkte vielleicht etwas überstürzt. Ein tschechisches Pearl Harbor mit einem viel kleineren Budget, aber einer deutlich besseren Geschichte. (02.08.2022)

Okay, nach 8 Jahren habe ich endlich die DVD gesehen, nach x Wiederholungen im Fernsehen und auf der Leinwand... und ich kann definitiv sagen, dass ich diesen Film liebe und er wie ein Wein reift :) Und daran ist nichts auszusetzen. Und ein interessanter Bonus für BBC-Narnia-Fans: Sophie Wilcox trat als WAAF Jane auf, was mich ebenfalls sehr gefreut hat. (17.02.2009)

My favorite Czech film, which matures in an incredible way. That's why I'm sad that it eventually got labeled as a calculated or unbelievable attempt. Svěrák's life's work, even on the tenth screening, still has a strong impact. Whether it's thanks to the unbeatable performance of the entire male ensemble or the touching and precisely targeted Soukup's music. I will continue to be moved or trembling in the Dark Blue World many more times. (04.02.2006)

The intention of screenwriter Zdeněk Svěrák to pay tribute to our airmen in the service of the RAF is very commendable. On the other hand, his calculated touches to the script are not very praiseworthy. "I'll put in the girl’s sad eyes, the Yanks will like that. A little sentimentality doesn't hurt either, they like to cry." When Jan Svěrák accepted the Oscar for Kolya, he promised to bring a little brother to the golden bald man. I'm sure he counted on it, but it didn't happen. In truth, he wouldn't have deserved it for Dark Blue World. He did devote five years of his life to it, an immeasurable effort, but the love story line plays too much on emotions and the scenes from the communist prisoner camp are not very convincing. Despite my reservations, I have to admit that the director made his money go very far. It is a paradox that the tribute to our airmen was not paid for by their native country, but that it was overwhelmingly financed by a company from the country the Czech airmen fought against. (08.05.2003)