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Die Einfamilienhäuser sind austauschbar, die Ehemänner kommen spät nach Hause, die Hausfrauen in der Midlife-Crisis gehen ihren Pflichten nach: Juliette findet ihr Leben im goldenen Käfig unerträglich. Sie hat sich bei einem Verlag beworben und wartet auf Antwort. Juliette lebt mit ihrem Ehemann Thomas und ihren zwei Kindern in einem Edel-Vorort von Paris. In den Bungalows, die alle gleich unpersönlich sind, ist Monotonie eingekehrt. Der Eindruck von Stillstand wird untermauert durch einen Spielplatz ohne Kinder, eine Landschaft ohne Seele, einen menschenleeren Park. Juliette und Thomas tauschen Banalitäten aus, sie sind in Gewohnheiten festgefahren. Das Schultor, an dem Juliette jeden Morgen die Kinder abgibt, ist Treffpunkt der Frauen aus dem Viertel. Sie tun sich zusammen, teilen ihre Einsamkeit, laden sich zum Kaffee ein, um sich einzureden, dass sie im Grunde glücklich sind. Kinder sind ihr Lebenselixier – oder auch nicht. Diese Frauen sind nicht mehr in erster Linie Frauen, sondern Mütter. Ein Abendessen, zu dem Juliette zwei andere Paare eingeladen hat, wirkt wie ein geschäftliches Meeting. Hauptthema sind neben dem Wetter ... die Kinder. Juliette steht kurz vor der Explosion, obwohl es scheint, dass sie resigniert hat. Und dann fängt doch am nächsten Tag alles wieder von vorn an. Wie es sich anfühlen kann, das Dasein als Hausfrau und Mutter, wird hier erlebbar gemacht. Der Film verliert sich nicht in Klischees, sondern nutzt ebendiese, um die Unbeholfenheit der Frauen zu zeigen und hervorzuheben. Regisseurin Isabelle Czajka zeigt in ihrem Spielfilm die Leere des Lebens, das Gewöhnliche, das Alltags-Nichts. Es ist ein Film, der sowohl lustig als auch traurig, bewegend und unversöhnlich ist. (arte)

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