But Beautiful. Nichts existiert unabhängig

Ein gutes, gelungenes Leben zu führen - das hat schon Johann Wolfgang von Goethe als "Kunstwerk des Lebens" gefasst. Ist dieses Kunststück in unserer gegenwärtigen Welt der medialen Dauerbefeuerung und globaler Echtzeit-News überhaupt noch möglich? Der österreichische Regisseur Erwin Wagenhofer hat sich auf die Suche gemacht. Gefunden hat er u.a. den österreichischen Förster Erwin Thoma, der den Wald "als Vorbild" bezeichnet; ein Schweizer Ehepaar, das mittels Permakultur erodiertes Ödland in neues Grün verwandelt hat. Indische Frauen ohne Schulbildung, die sich als "Solar Mammas" (mit der Herstellung von Solaranlagen) selbstermächtigen. Auch die Schwester des Dalai Lama kommt zu Wort. Der Film funktioniere wie eine Jazz-Platte, hat ein Kritiker geschrieben - eher skizzenhaft, fließend, nichts ist festgeschrieben. Die Musik ist denn auch Bindeglied zwischen den porträtierten Menschen mit ihren Lebensentwürfen: Man darf dem Jazz-Pianisten Kenny Werner, der spanischen Sängerin Lucia Pulido und dem österreichischen Trompeter Mario Rom beim Musikmachen zuhören und zusehen. "But Beautiful" ist denn auch ein schöner Film - jenseits jedes Kitschverdachtes. (ORF)