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Die evangelische Theologin Dorothee Sölle (1929‒2003) war nicht nur bekannt für ihr politisches und feministisches Engagement, sondern beschäftigte sich auch zeitlebens mit den Texten der großen Mystiker. »Die Religion des dritten Jahrtausends wird mystisch sein oder absterben«, lautet einer ihrer berühmten Sätze. Als zeitgemäße Spiritualität konnte sie sich nur eine individuelle Gotteserfahrung jenseits von blind übernommenen Traditionen vorstellen. Die bildgewaltige Sprache der Mystiker diente ihr dafür als Vorbild, etwa Mechthild von Magdeburg oder Thomas Müntzer, die ‒ wie sie – ebenfalls aufsässige Geister waren. Mystik und Widerstand ‒ so Sölles Entdeckung ‒ müssen keine Gegensätze sein: gerade die Erfahrung des »göttlichen Funkens« kann ein Impuls für soziales und politisches Engagement werden. (absolut MEDIEN)
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Photo © absolut MEDIEN
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