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Ivete Lucas und Patrick Bresnan erstellen ein detailliertes und unglaublich nuancenreiches Porträt von Pahokee, einer kleinen ländlichen Stadt in den Everglades in Florida. Eine Gemeinschaft, die eng miteinander verbunden ist und gegen finanziellen Unsicherheiten und einer trostlosen Zukunft zu kämpfen hat. Durch einen präzisen Beobachtungsansatz gelingt es dem Film, den Alltag der Stadt mit einer grossen Fülle von hintergründigen Details festzuhalten. Von Sportveranstaltungen bis hin zu Schönheitswettbewerben in einer Schule beobachten die Regisseure wie, durch soziale und kollektive Rituale, die Vorstellungen von Geschlecht und Identität öffentlich dargestellt werden und neue Geschichten entstehen lassen. Der Film geht über die entscheidende Wiseman-Lektion hinaus, die Lucas und Bresnan komplett verinnerlicht haben, und strahlt die unverwechselbare Atmosphäre eines Songs von Gil Scott Heron aus, geprägt von ländlichem Blues und seinem urbanen Widerhall. Ein komplexes und vielschichtiges Werk, das den mutigen sozialen Realismus des neuen amerikanischen Kinos und einen Hauch Neorealismus in sich trägt. Pahokee ist das eindrucksvolle Porträt eines vergessenen Amerika, das im aktuellen politischen Diskurs keine Erwähnung findet. (Visions du Réel)

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