Unser Land

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Folge 1: Wie Phoenix aus der Asche - die 50er Wir werfen einen Blick auf das NRW der 50er Jahre. Nach dem 2. Weltkrieg frisch aus der Taufe gehoben, wird das Bundesland schon wenig später durch die Bonner Republik auch zum Zentrum Westdeutschlands. Die 50er Jahre erzählen sich wie ein modernes Märchen: Nordrhein-Westfalen, das neugeschaffene künstliche Bindestrichland an Rhein und Ruhr, wird in weniger als zehn Jahren zum größten und wirtschaftlich stärksten Land - nicht nur in der jungen Bundesrepublik, sondern in ganz Westeuropa. Aus denkbar schlechten Startbedingungen gelingt NRW aus dem Nichts ein ungeahnter Höhenflug. Ein Aufstieg, der kaum treffender beschrieben werden kann als mit dem Bild des "Phoenix aus der Asche". Die Hohenzollernbrücke in Köln etwa, die seit der Kaiserzeit über den Rhein führt, wurde Anfang der 50er Jahre zum Nachkriegssymbol, das von Wiederaufbau und Verbindung erzählt. Rund um die zerstörte Brücke wurde der erste Karneval in Trümmern gefeiert. Die wiederaufgebaute Hohenzollernbrücke führte zum größten Bahnhof des Landes und verbindet Köln mit dem Rest des Landes. Von Bonn aus leitete Konrad Adenauer eine liberale Wirtschaftspolitik in die Wege.
Derweil wurde in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem ersten NRW-Ministerpräsidenten Karl Arnold ein Mann ins Amt gewählt, der ganz in Adenauers Sinne dem Credo folgte: "Die Wirtschaft soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt." Den Aufschwung in "unserem Land" NRW schafften auch Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und Berthold Beitz. Unter ihrer Führung wurde die Krupp AG zum führenden Stahlproduzenten und NRW zu einem der reichsten Bundesländer. In der Villa Hügel empfingen die Konzernchefs politische und wirtschaftliche Größen aus ganz Europa. Das renommierte Haus machte Essen zum repräsentativen Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Der schnell erblühende Wohlstand kurbelte auch den Konsum an. Auf der Düsseldorfer Königsallee wurde flaniert, Geld ausgegeben oder die reiche Auslage bestaunt. Pelze und Perlenketten sorgten für Glamour und Schönheit - die Westdeutschen präsentierten sich selbstbewusst. Selbst die erste Miss World kam 1956 aus NRW: In London wurde die gebürtige Mönchengladbacherin Petra Schürmann zur schönsten Frau der Welt gekürt. Zwischen Kriegstrümmern, Stahlbau und neuem Reichtum entfalteten sich große Geschichten und kleine Anekdoten - eine spannende Zeitreisedurch durch ein erfolgreiches Jahrzehnt in der vielfältigen Geschichte Nordrhein-Westfalens. (WDR Fernsehen)

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