Durch das Feuer

Mir hat die erste halbe Stunde gefallen, in welcher der Alltag der Feuerwehreinsätze in Paris gezeigt wurde, dann jedoch verwandelt sich die Feuerprobe in ein sehr trauriges und emotionales Drama über eine Lebensprüfung, das einen Feuerwehrmann völlig zu Boden wirft. In diesem Moment handelt es sich um ein tendenziell inszeniertes Drama über eine zivile Tragödie, das sich zum Ende hin leicht hinzieht. Möglicherweise wird uns der Hauptcharakter zu klischeehaft vorgestellt (ein erfolgreicher junger Mann mit einer liebenden Frau und zwei kleinen Kindern) und irrational bleibt er in einer Umgebung, in der ein normaler Feuerwehrmann nicht einmal einen Schritt setzen würde (sobald Flammen über Ihnen von der Decke strömen, steht man definitiv nicht am richtigen Ort - das habe ich schon vor fast einem halben Jahrhundert in  Flammendes Inferno gelernt, und ich bin kein Feuerwehrmann). Es handelt sich also im Wesentlichen um ein schematisches Drama, das sich mehr mit den Auswirkungen eines unglücklichen Unfalls beschäftigt als mit seinen Ursachen, was mich als Zuschauer nicht überraschen sollte und nicht ganz meinen Erwartungen entspricht. (05.08.2019)