Die eiserne Zeit

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Folge 1: Chaos 1618 - 1621 Mai 1618: Der Prager Fenstersturz geht in die Geschichte ein. Böhmische Rebellen werfen die verhassten Statthalter des Habsburger Kaisers aus dem Fenster der Prager Burg. Was als lokaler Konflikt beginnt, wird zu einem Krieg nie gekannten Ausmaßes – dem Dreißigjährigen Krieg. Die Böhmer setzen kurzerhand ihren katholischen Herrscher Ferdinand II., ebenfalls Habsburger, ab und krönen die Protestanten Friedrich von der Pfalz und seine Frau Elisabeth Stuart zu König und Königin. Das unerfahrene Königspaar verliert schnell die Kontrolle über die Ereignisse: Friedrichs Herrschaft als König von Böhmen endet nur ein Jahr nach seiner Krönung – mit der Niederlage gegen den Kaiser in der Schlacht am Weißen Berg. Peter Hagendorfs Tagebuch gibt einen einzigartigen Einblick in das Leben eines Söldners während des Dreißigjährigen Kriegs. Nüchtern dokumentiert er das Grauen. Er begreift schnell, dass dieser Krieg nicht nur aus religiösen Gründen, sondern vor allem aus Machtgier geführt wird. Zur gleichen Zeit lebt der Künstler Peter Paul Rubens mit seiner Frau Isabella Brant in Antwerpen. Er ist bereits ein erfolgreicher Maler. Seine Bilder sind sehr beliebt bei Adligen und Kunstsammlern in ganz Europa. Aufgrund seines guten Rufes beauftragt ihn die spanische Königin Isabella mit einer geheimen Mission: Er soll als Spion für sie arbeiten.

Folge 2: Gott 1626 - 1630 Alles beginnt 1618, als die Prager Bevölkerung gegen den Habsburger Kaiser rebelliert. Der Kaiser zwingt die protestantischen Rebellen nieder - doch das ist nur der Anfang. 1625 greift mit dem Königreich Dänemark ein starker Gegner aus dem Norden den Kaiser erneut an. Aus einem deutschen Bürgerkrieg wird ein europäischer Konflikt. Auch in den Niederlanden bekämpfen Protestanten und Katholiken einander. In Frankreich wird der katholische König von den protestantischen Hugenotten herausgefordert. In ganz Europa wütet ein Glaubenskrieg. Der Söldner Peter Hagendorf lebt für und mit dem Krieg: Tod, Hunger und Angst sind seine ständigen Begleiter. Er verliert seinen besten Freund und Mentoren Christian Kresse. In der zweiten Episode der Dokumentationsreihe trifft er Anna Stadler. Anna wird seine erste Frau werden und mit ihm in den Krieg ziehen – um unter anderem gegen die Dänen in Stralsund zu kämpfen. Peter Paul Rubens verliert 1626 seine geliebte Frau Isabella Brant. Er reist nach Paris, um dort als Diplomat und Spion die Politik der spanischen Königin Isabella zu vertreten. Rubens trifft in Paris auf Père Joseph, die rechte Hand des Kardinals Richelieu. Der Kapuzinermönch Père Joseph, auch als "die graue Eminenz" bekannt, ist der strategische Berater von Richelieu – dem mächtigsten Mann Frankreichs.

Folge 3: Macht 1630 - 1632 1630 scheinen die Katholiken und der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation die Oberhand im Krieg um den „wahren“ Glauben in Europa zu haben. Der böhmische König Friedrich V. und seine Königin Elisabeth ergreifen nach der Niederlage gegen die kaiserliche Armee aus Prag die Flucht. In Frankreich verlieren die Hugenotten in La Rochelle endgültig den Krieg gegen König Ludwig XIII. Die Dänen werden, nach ersten Siegen, 1628 geschlagen. Die meisten protestantischen Rebellenfürsten stellen sich nach und nach auf die Seite Kaiser Ferdinand II.: Der Kaiser ist am Gipfel seiner Macht und will den katholischen Glauben in ganz Europa wiederherstellen. Er fordert alle protestantischen Besitztümer zurück – wenn nicht durch Zustimmung, dann eben mit Gewalt. Peter Hagendorf, der in der kaiserlichen Armee kämpft, ist in der Nähe von Magdeburg stationiert. Seine Frau Anna bekommt im Feldlager ihr erstes Kind. Die Zustände sind furchtbar, es mangelt an allem, sodass ihre Tochter bald stirbt. Bei der Schlacht in Magdeburg 1631 richtet die kaiserliche Armee in der Stadt ein unglaubliches Blutbad an, auch Hagendorf wird schwer verletzt. Er überlebt wie durch ein Wunder. Was in Magdeburg passiert, ist kein „normaler“ Krieg mehr – aus einem Eroberungs- und Beutezug wird eines der schlimmsten Massaker der Menschheitsgeschichte. Die achtjährige Anna-Margaretha von Haugwitz schafft es glücklicherweise zu entkommen, als kaiserliche Truppen mordend und brandschatzend durch ihre protestantische Heimatstadt Calbe ziehen. Ihre komplette Familie wird bei dem Überfall ausgelöscht. Anna flieht in ein Kloster, wo sie nun unter der Obhut katholischer Nonnen aufgezogen wird.

Folge 4: Verwüstung 1632 - 1633 Die Nachricht von der Verwüstung Magdeburgs im Mai 1631 verbreitet sich wie ein Lauffeuer in ganz Europa. Tausende von Flugblättern prangern die bei der sogenannten Magdeburger Hochzeit an Protestanten verübten Gräueltaten an. Selbst in den katholischen Ländern rufen sie Angst und Schrecken hervor. Der Kaiser geht geschwächt aus dieser Belagerung hervor, während die schwedischen Truppen immer weiter nach Süden vordringen. Ihr Einmarsch in Wien hätte das Ende der Habsburger bedeutet. Zu Hunger und Plünderungen kommt ein weiteres Übel: die Pest. Sie rafft die Bevölkerung ganzer Städte dahin, darunter auch Biberach, wo die Wirtin Barbara Gseller lebt. In einem bis heute erhaltenen Bericht schildert sie, wie die Katholiken und Protestanten von Biberach, die bis dahin friedlich zusammengelebt und in derselben Kirche gebetet hatten, nach dem Einmarsch der Schweden gezwungen waren, sich für eines der beiden Lager zu entscheiden. Der Krieg wütet im ganzen Reich, seinen Heerführern eilt ein schrecklicher Ruf voraus. Wallenstein, Pappenheim, Holck und Wrangel häufen bei den Plünderungen gewaltige Schätze an, während die Bevölkerung unter ihren Truppen leidet, die erbarmungslos vergewaltigen, foltern und brandschatzen. Von brutaler Gewalt ist auch die Schlacht bei Lützen geprägt, bei der der schwedische König Gustav II. Adolf das Leben verliert. Eine ausführliche Beschreibung der Schrecken dieses Krieges findet sich im Tagebuch des gefürchteten, doch am Ende kriegsmüden Söldners Peter Hagendorf.

Folge 5: Rache 1634 - 1640 Der Religionskrieg beschwor einen gnadenlosen Kampf um die Vorherrschaft in Europa herauf. Zum Ausgleich der katastrophalen militärischen Einbußen strömten Tausende Söldner vom ganzen Kontinent herbei. Hagendorf kämpfte von nun an im schwedischen Heer und wurde Zeuge des grausamen Hasses, der sich zwischen den Soldaten und der geplünderten und ausgehungerten Zivilbevölkerung verbreitete. Die junge Anna Margareta von Haugwitz lernte Carl Wrangel, den Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen, kennen und heiratete ihn, als die katholischen Streitkräfte Spaniens im Bündnis mit den Kaiserlichen die Schweden zurückdrängen. Jetzt trat auch Frankreich in den Krieg ein, während der Kaiser durch den Prager Friedensvertrag mit den protestantischen deutschen Fürsten seine politische Autorität im Heiligen Römischen Reich wiederherstellen konnte. Der Konflikt nahm eine neue Wendung. Die kaiserlichen Streitkräfte rückten bis nach Paris vor, während der Kapuziner Père Joseph an der Seite des bereits geschwächten Richelieu den Widerstand steuerte. Bei ihrem Rückzug standen die Schweden den Kaisertruppen in Wittstock gegenüber und trugen einen deutlichen Sieg davon – ein herber Rückschlag für den Kaiser, der seine Truppen aus Frankreich abzog. Zur gleichen Zeit lieferten sich Franzosen und Spanier bei Corbie in der Picardie eine erbitterte Schlacht, aus der das französische Heer siegreich hervorging. Dieser unerwartete Triumph im November 1636 stellte eine entscheidende Wendung im Verlauf des Krieges dar.

Folge 6: Frieden 1646 - 1649 Der Krieg währt schon seit rund 25 Jahren, als endlich Hoffnung aufkeimt: Die kriegführenden Parteien beschließen, in Westfalen miteinander zu verhandeln. Doch bis dahin wird weiter gekämpft, denn jedes Lager versucht, günstige Ausgangsvoraussetzungen für die Verhandlungen zu schaffen. Die vielen Schlachten sorgen erneut für viele Kämpfe und Plünderungen in der Bevölkerung. In Biberach beunruhigt die von den Unterhändlern in Aussicht gestellte Rechtegleichheit für Katholiken und Protestanten die Mächtigen, die daraufhin bei einer Hexenjagd zahlreiche protestantische Frauen beschuldigen, einen Pakt mit dem Teufel geschlossen zu haben. Auch Barbara Gseller gehört dazu. Nach fünfjährigen Verhandlungen wird endlich Frieden geschlossen – ein Frieden ohne Sieger. Anna und Carl Wrangel gehen zurück nach Schweden und errichten dort ein Schloss, das noch heute von diesen bewegten Zeiten zeugt. Peter Hagendorf hat als einer der wenigen überlebenden Veteranen den gesamten Dreißigjährigen Krieg miterlebt. Mit dem Westfälischen Frieden zeichnet sich ein Europa ab, in dem die verschiedenen Nationen und Religionen gleichberechtigt nebeneinander existieren und in Dialog treten. Dieses völlig neue Konzept enthält bereits den Keim des modernen Europa, wie es sich in den folgenden Jahrhunderten herausbilden soll. 1648 markiert den Beginn einer neuen Ära: Auf diese finstere Epoche folgt endlich das Zeitalter der Aufklärung. (arte)

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