Džašin-čan dropkick

Jashin-chan Dropkick hat nie versprochen, dass es ein weiß Gott wie anspruchsvolles Werk sein wird. Mit seinem Namen und dem englischen Inhalt, der sofort sagt, dass dies im Grunde so grotesk ist ("Jashin-chan Dropkick is a violent slapstic comedy..."), konnte niemand etwas Weltbewegendes oder Geniales erwarten. Da es um die Koexistenz von Charakteren geht, ist darüber hinaus zu erwarten, dass es auch viel über Slice Of Life sein wird. Also bekam ich, was ich erwartet hatte - ein schönes und manchmal unterhaltsames Spektakel mit relativ netten Charakteren, das nicht dadurch getrübt wurde, dass einige Dinge immer wieder wiederholt wurden (Bösartigkeiten und anschließende Bestrafung, hungrige Pekola...) das Groteske sowie die Tatsache, dass die Folgen und die einzelnen Sequenzen der Folgen nicht aneinander folgten. Tatsächlich wusste ich diesmal genau, worauf ich mich einlasse (seit den Tagen von Monster Musume traue ich Serien über Halbtiere nicht mehr besonders), denn bevor der Anime begann, habe ich mir den Manga kurz angeschaut und während des Zuschauens immer wieder reingeguckt. So kann ich vergleichen und leicht kritisieren, dass die Einleitungssequenz über die Anrufung unseres lieben Jashin, in der erklärt wird, warum die Dämonin Yurine töten will, oder auch die Leistung einiger anderer Nebencharaktere im Anime etwas schlampig ist. Es ist fast so, als hätten die Autoren damit gerechnet, dass man den Manga einstudiert hat oder man sich aus Neugierde entscheidet, ihn zu lesen... Aber trotzdem hat mir dieser Anime sehr gut gefallen und er hat mich in keinster Weise beleidigt, ich kann sogar noch ein paar andere Dinge finden, die man wertschätzen muss, wie zum Beispiel die völlige Abwesenheit des Fanservice oder das eher spaßige Durchbrechen der vierten Wand (sicherlich kein Deadpool-Level, aber es war schön). Ich kann also nicht zu grausam sein, das verdient dieses nette und manchmal lustige Spektakel von mir nicht, aber ich werde nicht mehr als 6/10 vergeben. Aber die nächste Staffel würde ich ohne Probleme schaffen und vielleicht möchte ich sie auch... (22.08.2021)

Und die zweite Staffel kam wirklich tatsächlich nach den Antworten auf die erste habe ich nicht einmal damit gerechnet, also ist es definitiv eine schöne Überraschung für mich. Die zweite Staffel ähnelt der ersten, nur ist alles um ein Haar besser gefertigt. Ich erwähnte zum Beispiel das gelegentliche Brechen der 4. Wand. Hier nehmen sie kein Blatt vor‘n Mund! In den ersten Folgen machen sie sich ständig über sich lustig, der Zuschauer weiß, dass sich die Charaktere bewusst sind, dass sie sich in einem Anime befinden und haben somit oft keine Skrupel, verschiedene Dinge rund um diesen Anime zu bewerben. Aber das macht mir nichts aus, sogar mag ich es sehr! Der Anime ist wieder unheimlich zufällig, man hat also keine Ahnung, was in jener Folge passieren wird. Süß ist es auch, also schaue ich es mir immer noch ganz gerne an, und da mir das Blut und die Gewalt (die in dieser zweiten Staffel deutlich abgenommen haben) nichts ausmacht, ist das "Schlangenmonster“ bei mir der Gewinner. Aber das größte Problem ist der Spaß. Der Anteil an guten Witzen zu den völlig bescheuerten, peinlichen oder einfach nur komischen liegt bei ca. 30%. In der Praxis bedeutet dies, dass ich maximal 2-3 Mal pro Folge über etwas lachte, was für Comedy kläglich wenig ist. Außerdem brachten die beiden neuen Charaktere nicht allzu Neues und Frisches in die Serie, sie waren einfach nur da... Also auch die zweite Staffel hat an meiner Bewertung nichts geändert, ich habe es einmal probiert, es war ein recht angenehmer Nachmittag, aber ich schätze es nicht für mehr als 6 von 10 Punkten. Kommt auch eine 3. Staffel? Wenn wir genug DVDs und Fan-Artikel kaufen, dann bestimmt, und ich schaue mir das gerne nochmal an... (22.08.2021)

Auch die dritte Staffel hat meinen Gesamteindruck von der Serie nicht verändert, obwohl der Anfang ziemlich vielversprechend war und ich viel öfter als in den vorherigen Staffeln gelacht habe. Mir gefielen auch die neu eingeführten Charaktere (Lierre und Persephone I) einschließlich des Cameos von Hacune Miku. Es war verrückt albern, die vierte Wand brach öfter ein als gewöhnlich, es gab viele Popkultur-Referenzen und der ganze Mix aus bekannten und neuen Charakteren funktionierte gut und zeigte weitere interessante Interaktionen und Beziehungen zwischen den einzelnen Charakteren. Ab der sechsten Folge kam jedoch eine Passage, die ich als "Jashin-chan reist durch Japan" bezeichnen würde und die mir nicht mehr so unterhaltsam vorkam. Es war für meinen Geschmack zu reiseberichtartig, einige Witze waren mit lokalem Folklore verbunden, und so konnte ich sie nicht genug wertschätzen, ich habe nicht so oft gelacht und ich fühlte mich nicht besonders kulturell bereichert. Dabei war die Anfangsidee, warum die Hauptheldin fliehen musste, ziemlich gut schade, dass das Ende der Geschichte nicht so einfallsreich war. Die letzten paar Folgen verliefen dann im üblichen Stil, was für mich angenehmer war, es kamen noch zwei weitere neue Charaktere hinzu (Arte und Ecute), die jedoch nicht genug Platz bekamen, um sie ausreichend mögen zu können, und bevor ich mich umsah, war es schon zu Ende. Außerdem fand ich die letzte Folge, das Staffelfinale, in der die Autoren ihr Bestes geben sollten, wirklich sehr schwach, und im Rahmen der Serie würde ich sie als eine der schlechteren Folgen betrachten. Aber obwohl mein Eindruck während der Staffel auf und ab ging, behielt Jashin-chan als Gesamtpaket trotzdem ihre Standardbewertung von 6/10 bei, und ich hätte nichts gegen eine weitere Staffel... (20.09.2022)