Il Risoluto - Piero, Mussolinis Kindersoldat

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Er war Kindersoldat in einer der meistgefürchteten Milizen von Italiens Diktator Mussolini, wurde aber auch selbst zum Opfer von Mussolinis Schergen: Piero Bonamico, Genueser und heute 87 Jahre alt. Der Film dokumentiert die persönliche Begegnung des Regisseurs Giovanni Donfrancesco mit Bonamico. "Il Risoluto" von Regisseur Giovanni Donfrancesco dokumentiert dessen Begegnung mit dem 87-jährigen Piero Bonamico. Der gebürtige Genueser lebt heute zurückgezogen in den Wäldern des US-Bundesstaates Vermont und berichtet erstmals öffentlich über seine Zeit als Kindersoldat in einer der gewalttätigsten und berüchtigtsten Milizen von Italiens Diktator Mussolini. Vor ihr gibt es kaum ein Entrinnen: Schon das Verweigern des faschistischen Grußes führt dazu, von den „Risoluti“ auf offener Straße zusammengeschlagen oder gar entführt zu werden. Terror gegen die Bevölkerung der Region, vor allem gegen vermeintliche Regimegegner und Juden, ist der blutige Alltag für die straff organisierte Truppe zumeist jugendlicher Fanatiker. Sie sind bereit, jeden Befehl ihrer Kommandeure kompromisslos auszuführen – bis hin zu regelmäßigen Hinrichtungen. Piero Bonamico ist nach eigenen Angaben dabei, als in den letzten Kriegstagen im Rahmen einer Geheimoperation ein rätselhafter Schatz in die Hände eines Mailänder Bischofs übergeben wird. Die Schilderungen von Piero Bonamico über selbst begangene Gräueltaten während des Zweiten Weltkrieges sind ein aufrüttelndes Zeitzeugnis. Die intime Rückschau im teils aggressiven Zwiegespräch mit dem Dokumentarfilmer Giovanni Donfrancesco offenbart die Seele eines schwer traumatisierten Menschen, der nur in Ansätzen Reue zeigt und dessen Gefühlskälte schaudern lässt. Auf der anderen Seite wird deutlich, wie sehr auch Piero Bonamico seinerseits zum Opfer wurde – missbraucht von den Schergen Mussolinis. (arte)

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