Castlevania

Ich kenne das Spiel nicht, aber ich mag die Serie trotzdem sehr. Die erste Staffel ist wirklich nur so ein Kennenlernen mit der Handlung und den Charakteren in einer ziemlich schönen Animation. Es hat auch ein bisschen von der richtigen düsteren Atmosphäre, manchmal ist es sogar etwas brutal, hier und da ein Cooler Spruch, auch wenn Hellsing immer noch der eine ist und wir hier reichen wir ihm bei Weitem nicht das Wasser... Außerdem kann man den Dracula irgendwie verstehen und erkennen, dass das größte Übel dieser Welt die menschliche Dummheit und der Religionsfanatismus sind, es die Probleme aller Zeiten sind, die hier auch ganz schön zur Geltung gebracht werden... Als größtes Problem sehe ich die Tatsache, dass die erste Staffel unglaublich kurz ist und genau in dem Moment in dem es anfängt interessant zu werden und es losgehen könnte, ist plötzlich alles vorbei... Um es zusammenzufassen, ich sah eine ziemlich anständige Einführung in etwas, das gut und interessant sein könnte, aber es immer noch nur eine Einführung war und das ist eigentlich ziemlich wenig. Nach der ersten Staffel - 6/10 (07.03.2020)

Ja, die erste Staffel war eine Einführung in etwas, von dem ich erwartet hatte, dass es episch wird, aber leider ist es eine große Enttäuschung für mich. Ich habe auf eine spannende Kampagne von 3 Helden gegen das raffinierte und unberechenbare Böse gewartet und habe - SPOILER - eine Geschichte bekommen, in der das zentrale Trio mehr als die Hälfte der Geschichte in der Bibliothek verbringt! Das war so aufregend und spannend! Nein, mumpitz, war es gar nicht... Wenigstens das Böse war zumindest episch! Nein, ich mache wieder Witze, war es nicht... Der Dracula war die meiste Zeit nur gelangweilt in seiner angeblichen Rache, verlor er das Interesse, starb im gleichen Moment, als seine Frau hingerichtet wurde, also was war der Sinn? Nun, zumindest konnten die Charaktere um ihn herum etwas Game of Thrones spielen und zumindest eine etwas interessante Scharade voller Intrigen aufführen, wo ich tief über ihre Motivationen nachdenken konnte und einige von ihnen habe ich vielleicht jetzt noch nicht verstanden. Das einzige, was den Eindruck von all dem Klatsch, dem Studium alter Bücher und dem Aufbau starker Beziehungen rettet, ist Folge 7. Ende der SPOILER. Die zweite Staffel ist maximal 4/10 für mich wert. (07.03.2020)

Die dritte Staffel überraschte mich allein mit ihrer Existenz. Ich dachte: "Was wollen die jetzt noch hier weiteres machen?" und nach der ersten Folge war ich verwirrt, wohin die Geschichte sich entwickeln soll, und hatte Angst, dass die Autoren in der Einsamkeit des armen Alucard wieder so intensiv rumwühlen würden, wie in der zweiten Staffel, als sie die Bibliothek erkundeten, und dass es hier von all den Menschen und Vampiren nur Intrigen gibt und sonst tote Hose... Na ja, am Ende war es genau so, aber trotzdem war es ein interessantes Spektakel mit vollem Abschluss, bei dem mich vor allem die neunte Folge fast die Augen aus‘m Kopf fielen. Eine Kombination aus verrückten Kampfszenen, erotischen Szenen, und wie zwei verschiedene Männer sich kontrollieren lassen, während an den anderen beiden Orten ein grausamer und schicksalhafter Kampf stattfindet - na gut sagen wir, sowas (intensives) wollte ich von Anfang an, oder na ja - zumindest ab beginn der zweiten Staffel! Wieder war es für meinen Geschmack ein langer Weg bis zu diesem Event, voller Bemühungen um Entwicklung individueller Charaktere, wo diesmal am interessantesten Isaac auf mich wirkte. Aber dadurch hatte ich mit der dritten Staffel viel mehr Spaß als mit der vorherigen, sodass die Überraschung "Jé, Castelvania hat eine dritte Staffel..." am Ende eigentlich ganz angenehm ist. 6.4/10 (07.03.2020)

Einerseits bin ich der Meinung, dass ich ziemlich froh über so ein Ende bin, es ist angenehm befriedigend. Andererseits frage ich mich, ob es für eine Serie über Vampire zu rosig ist. Für einige Charaktere, die ich während der ganzen Geschichte mochte (das zentrale Trio), war es jedoch wahrscheinlich ein wohlverdientes Ende, also denke ich, warum nicht. Aber andererseits hätten einige der Nebenhandlungen viel interessanter sein können, ich habe wahrscheinlich viel mehr von Isaac, Hektor, Carmilla erwartet - nach all den Spielereien der vorherigen beiden Staffeln hatte ich es doch komplizierter erwartet. Außerdem habe ich bis zur vorletzten Folge noch überlegt, ob die Richtung, in die alles führt, meiner Vorstellung entspricht. Aber dann kam die letzte Folge und hier bekam das ganze Rumgemetzel seine Spannung, die letzte Konfrontation war richtig episch, obwohl ich kurz dachte, dass es ziemlich übertrieben war, aber auf eine so angenehm unterhaltsame Weise schließlich der Tod ist der Tod… Diese Staffel hatte für mich bisher wohl das beste Tempo, alles war schön geradlinig und nicht langweilig, fast die ganze Zeit war es Actionreich, was für mich persönlich eine ziemliche Abwechslung ist, denn in der zweiten Staffel, die manche für die beste halten, war ich an manchen Stellen stark gelangweilt. Ich hatte meinen Spaß, obwohl ich wie gesagt stellenweise sehr gelangweilt war. Hier hat es mir Spaß gemacht, obwohl ich, während ich dies schreibe, in mancher Hinsicht viel mehr erwartet hatte. Über das Ende an sich bin ich eher erfreut als genervt, wobei sich wiederum die Frage stellt, ob das Finale nicht zu abgedroschen war. Insgesamt habe ich eine Mischung aus widersprüchlichen Gefühlen, wo eher Zufriedenheit als Enttäuschung überwiegt, aber die widersprüchlichen Eindrücke sich nicht aufheben lassen, beide kann ich hier in gewisser Hinsicht verspüren. Und ich füge noch zu, dass die Animation in Ordnung ist, aber die Musik taugte die meiste Zeit nicht viel. Zwiespältige 6,6/10 (15.05.2021)