Der Letzte Tycoon

Fitzgeralds fünfter - und unvollendeter - Roman ist natürlich eine hervorragende Vorlage. Es ist eine große Herausforderung schon wegen des Endes, das die Filmemacher selbst vollenden und die Schuld begleichen müssen, die Hollywood gegenüber dem unsterblichen Autor hatte. Es ist nur logisch, dass kurz nach der Neuverfilmung von Der große Gatsby mit Redford die Zeit für Der Letzte Tycoon gekommen ist. Aber jetzt habe ich die Serienadaption von Amazon Studios gesehen, und sie hat diesen Film von Kazan in jeder Hinsicht übertroffen. In den 70er Jahren gab man sich nicht wirklich Mühe mit authentischen Kulissen, so dass es schwer zu glauben ist, dass die Handlung in den 1930er Jahren spielen soll, vor allem, wenn der Hollywood-Glamour-Touch im Vordergrund steht. Wir werden ihn hier nicht finden. De Niro in der Hauptrolle ist nicht schlecht, und für die damalige Zeit ist es ein Film mit vielen Stars - heute schätzen wir alle von Nicholson bis Mitchum und Millard. Leider sind die weiblichen Rollen ausgesprochen unattraktiv besetzt, und es spielt keine Rolle, ob die Hauptdarstellerin die unbekannte Boulting oder die verblassende Moreau ist. Das Tempo ist langsam, so dass alles Interessante untergeht. Als erste Verfilmung ist Der Letzte Tycoon also sehenswert, aber ich kann sie nur empfehlen, wenn Sie Kazan und De Niro dem Thema und der Prämisse vorziehen, aber wenn Sie die wahre Geschichte von Monroe Stahr erleben wollen, wählen Sie die neue Serie. Die Psychologie der Figuren und die Ausstattung funktionieren darin besser. (22.10.2017)

The prototype for De Niro's character was the famous film producer Irving Thalberg (1899-1936), according to Fitzgerald's book, who was also a dazzling young talent and co-builder of the MGM empire. Yet that is not the only connection the film has with "cinema" itself: not only does it take place in the environment of film studios, but its entire structure contains many, albeit not flashy (which is quite suitable for this type of period film), metafictional elements. For example, the film (within the film) that De Niro is working on is a beautiful ironic reminder of both the old Hollywood era and an ironic balance of the (false?) nature of cinema in general. There are several of these nostalgic and sarcastic references in the film (the functioning of the film industry, communist screenwriters, marginal immigration to the USA), making it a personal reflection on Elia Kazan's past as well. (21.03.2014)