Dark

Dark (2017) 

"Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean." Ich habe Dark lange vor mir hergeschoben und bin froh, dass ich bis zum Ende der Serie gewartet habe, denn so konnte ich die ganze Geschichte auf einmal und ohne Unterbrechungen genießen, was angesichts der unglaublichen Komplexität der Handlung und der Charaktere ein Vorteil ist. Zu Beginn ist der Zuschauer verwirrt und weiß überhaupt nicht, wer, wo, wann, wie und warum. Dann beginnen sich die Puzzleteile zusammenzufügen, was im Grunde erst in den letzten Minuten der dritten Staffel aufhört. Einige der Wendungen (vor allem in Bezug auf die Verflechtung der Charaktere) waren in der Tat unerwartet, andere waren etwas vorhersehbar, aber trotzdem haben es die Autoren geschafft, mich in ständiger Spannung zu halten und "im Leeren zu tappen". Ich lobe das Casting, dem es gelungen ist, für die verschiedenen Zeitepochen meist körperlich ähnliche Schauspieler auszuwählen, was die Orientierung in der Handlung etwas erleichtert hat. Mit zunehmender Nummer der Serie nahm die Komplexität der Geschichte allmählich zu, aber sie funktionierte dennoch irgendwie und hielt im Grunde bis zum Ende zusammen, dessen Auflösung meiner Meinung nach recht gelungen war (Die Familie ist immer am wichtigsten!). Mein einziger großer Kritikpunkt sind die Charaktere, die ich oft als sehr nervig und irrational in ihren Handlungen empfand, so dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, eine positive Beziehung zu ihnen aufzubauen (siehe Magnus, Bartosz, Hannah und Katharina). Insgesamt hat mir Claudia Tiedemann von allen Figuren am besten gefallen. Zu guter Letzt darf ich nicht vergessen, die unverwechselbare Musik mit einem Hauch von Dopplereffekt zu erwähnen. Am Ende wären es viereinhalb Sterne gewesen, aber in diesem Fall gebe ich einen Bonus - vor allem für den Mut der Macher, sich auf ein so anspruchsvolles Projekt einzulassen. "Wir passen perfekt zusammen." (27.08.2020)