Lev s bílou hřívou

Das Leben von Leoš Janáček habe ich noch nicht im Detail kennengelernt. Deshalb kann ich nicht sagen, ob in diesem Film etwas anders ist, ob etwas Wichtiges fehlt oder etwas hinzugefügt wurde, was der Realität nicht entspricht. Ich kann aber getrost sagen, dass Lion with a White Mane ein Spitzenfilm mit einer beinahe greifbaren Stimmung ist. Das verdankt er gleichermaßen Janáčeks Musik wie den poetischen Bildern von Jaromil Jireš sowie der perfekten Leistung von Luděk Munzar. Der Film schildert nicht das, was und wann Janáček komponiert hat. Er erzählt davon, wie er sich beim Komponieren gefühlt hat, von der großen Sehnsucht, von der (un)erwiderten Liebe, von der Lebenslust und Kraft. Davon bekommt das Publikum mehr als genug. Außerdem wirkt alles authentisch. Hervorragend. Es handelt sich um die bisher beste Filmbiografie eines tschechischen Komponisten (Vláčils Concert at the End of Summer und Krškas From My Life sind auch gut, aber einige Dinge habe ich bei ihnen kritisiert). (16.03.2014)

Lion with the White Mane is a biography of Leoš Janáček, composed of large canvases interwoven with his key works on "Její pastorkyňa" and "Káťa Kabanová." The ensemble unsurprisingly represents the best of its creators and actors. Under Jireš's unmistakable leadership, Munzar and Hlaváčová were, while others such as the trio Žilková-Vašáryová-Adamovská also did a good job. The few ideas that appeared here, and consequently all of the dialogue, are a timeless corpus, truer than the truth itself. My only criticism of this immersive moment is its non-linearity. More outlined chapters from Janáček's life would have provided a more accommodating path to the entire show of several grandiose finales. But I finally know what Czech cinema has been missing the most in recent years - biographies. Do Czechs no longer have anyone to talk about? (12.05.2011)