Der Fall Richard Jewell

A confident Clint Eastwood serves up another compelling true story that is intense and suspenseful from start to finish, and Sam Rockwell has another perfect supporting role! (After Jojo Rabbit for the second time this year). Well acted, interestingly shot, emotional towards the end and overall a very entertaining piece of work where I kept my hands clenched for the entire running time. Praise should also be given to the nasty detective Jon Hamm, the bitchy reporter played by Olivia Wilde, and the unknown Paul Walter Hauser, who also gives a great performance. I hope it's not Eastwood’s last film. 8/10. (06.02.2020)

Another finely tuned wow from Clint. This smooth-gliding story is further augmented by the acting performances. Powerhouse Sam Rockwell props up Houser in every scene they have together, making the times when Richard gets pissed even more impressive. Olivia Wilde, representing the media, could very easily have fallen into clichés, but in the end she actually rocks, and Hamm as an amoral FBI asshole is the embodiment of everything that you hate about the powers that be. In the end, this turns into an average guy vs. the government and the media battle, but it’s shot with such grace that I am giving it the fifth star. Movies where neither the government nor the media are right are always satisfying to watch. Especially these days. (18.11.2020)

Wenn ich schreibe, dass ich Clint Eastwood für den bewundernswertesten Filmemacher der Gegenwart halte, werden Sie vielleicht denken, dass ich vor allem das bewundere, dass er mit Anfang 90 immer noch filmt. Und außerdem so großartig. Das stimmt. Noch mehr bewundere ich aber seine Auswahl der Themen und das, wie er mit ihnen arbeitet. Richard Jewell ist einer von seinen "einfachen Helden“, der etwas erlebt hat, was eigentlich unglaublich klingt. Es ist aber wirklich passiert. Im Unterschied zu Sully Sullenberger, dem "nur“ das Ende seiner Karriere drohte, steht Richard Jewell vor dem elektrischen Stuhl. Er ist eigentlich ein großes prinzipienfestes Kind und sieht ehrfürchtig zu den Vertretern des Gesetztes auf. Deshalb ist er bereit, sich auf den Stuhl langsam alleine zu setzten. Die Geschichte ist fabelhaft und grauenhaft zugleich. Alle spielen ausgezeichnet (wenn ich die Leistung von jemandem hervorheben sollte, würde es außer P. W. Hauser mein beliebter Chamäleon Sam Rockwell sein). Der Film wird sehr schön erzählt, auf eine langsame, balladenhafte Art und Wiese. Manchmal ist ein bisschen Humor da, der sensibel ist und Erleichterung bringt. Gleichzeitig betont er aber die Absurdität der ganzen Situation. Wunderschön. (17.01.2020)

Hervorragende filmische Arbeit unter fester Hand, wie wir es von dem 89-jährigen Eastwood lieben. Die Handlung überrascht nicht, eigentlich können Sie am Anfang erahnen, wie das Ganze zwangsläufig enden muss, aber darum geht es hier überhaupt nicht. Clint Eastwood kann eine zweistündige menschliche Geschichte erzählen, von der Sie einfach die Augen nicht ablassen können. Richard Jewell als träumerischer Außenseiter, der zwar gelegentlich daneben tritt, aber wie man sagt, das Herz am richtigen Ort hat, gewinnt definitiv auch das Herz der Zuschauer. Sein Darsteller Paul Walter Hauser bildet mit dem energischen Anwalt Sam Rockwell ein mitreißendes Duo. (23.01.2020)

Der Fall Richard Jewell ist ein handwerklich gut gemachtes biografisches Drama, das den Zuschauer vor allem durch seine starke Thematik und die überzeugenden Leistungen der Hauptdarsteller, angeführt von dem zivilen P. W. Hauser, der temperamentvollen Kathy Bates und dem souveränen Sam Rockwell, in seinen Bann zieht. Es ist immer wieder erstaunlich, dass Clint Eastwood in so fortgeschrittenem Alter noch einen Film mit einer kohärenten Geschichte und einer natürlichen Darstellung der Ereignisse, die die Öffentlichkeit vor fast fünfundzwanzig Jahren erschütterten, drehen kann. Ich verneige mich wirklich vor ihm! Im Fall der Hauptfigur trifft das Sprichwort "Undank ist der Welten Lohn" doppelt zu, und es ist wirklich verrückt, wie sich das Leben eines Menschen mit einem Fingerschnippen vom Helden zum Terroristen wandeln kann. Trotz des langsameren Tempos ist der Film so fesselnd erzählt, dass die zwei Stunden im Kino wie im Flug vergehen. Ein hochwertiges Filmerlebnis garantiert! (20.01.2020)

If you don't live to see the cinematic immortalization of your professional activities, you may end up an unlikely incel hero against whom the whole world conspires, or an incompetent journalistic whore who gets to her sources through the bedroom and realizes only too late what a bitch she was. It plays into Eastwood's hands that he's one of the truly last representatives of pure Republican thought in high Hollywood, so he makes Richard Jewell look refreshingly bizarre. In fact, he uses the same methods of building sympathy as any liberal biopic, but applies them to a character of the type who waits until 10:01 pm to call the cops that there are two people smoking down the street outside the pub. By looking at the protagonist through the veil of his own sympathies and ignoring his more than one problematic trait, he makes Jewell a funny harmless cartoon character, revolving in the twists and turns of a classic movie monument, and it's fun to see how it doesn’t work for the old man anymore. (15.04.2020)

For me personally, Clint Eastwood is a safe bet. I’ve always liked him as an actor, and even when he started directing, he hasn't let me down. I enjoyed this film for its great direction, quality screenplay and very good acting performances (especially Sam Rockwell in the role of a serious lawyer). Most importantly, it was another portrayal of the typically American witch hunt. (13.08.2020)