Universum: Alpenseen - Stille Schönheit

(Fernsehfilm)
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Am Ursprung des Wassers. Berge und Wasser sind die größten Reichtümer Österreichs. Quellen, Bäche, Teiche, Seen und Flüsse haben über Tausende von Jahren unsere Landschaft geformt. Der "Universum"-Film "Alpenseen - Stille Schönheit" zeichnet die Wege des Wassers nach - vom Gletscher ins Tal und durch die Berge zur Quelle und beschreibt die Schönheit der naturbelassenen kleineren Seen mit ihrer faszinierenden Pflanzen- und Tierwelt. Neben der wildromantischen Natur ist jedem österreichischen Alpensee eine Geschichte zu eigen - sie erzählt von verwunschenen Felsen, spektakulären Unterwasserwelten, Drachen, uralten Fischarten, aber auch von Höhlenforschern und der modernen Wissenschaft. Die vielfach ausgezeichneten Naturfilmer Waltraud Paschinger und Erich Pröll sind dieser Geschichte für die "Universum"-Dokumentation "Alpenseen - Stille Schönheit" nachgegangen. Noch vor 400 Jahren galten die Hochgebirgsseen als Brutstätte für Drachen und Bergungeheuer. Und tatsächlich kommen jedes Frühjahr "Drachen" an diese Gewässer - wenn auch recht kleine: Bergmolche.

Im strahlend blauen Paarungskleid sind sie die auffälligsten Bewohner der Bergseen. Bereits im 14. Jahrhundert wurde Ihre Ruhe und Einsamkeit erstmals gestört. Mönche zogen in die Berge, um Fische in den Seen auszusetzen. Damit wurde die Ökologie der Seen nachhaltig verändert. Die Fische fraßen nicht nur Molchlarven, sondern auch das Plankton, das den Molchen als Nahrung diente. Heute sind die drachenartigen Molche rar geworden. Ein optimaler Lebensraum wird ihnen nur noch in ganz wenigen Seen geboten. Hier sind den "Universum"-Filmern einzigartige Unterwasseraufnahmen vom Paarungsritual der Molche bis zum Schlüpfen ihrer Jungen gelungen. Einige der interessantesten Seen der Alpen liegen im Karst. Nach jedem Regenguss sickern gewaltige Massen von Wasser in den zerklüfteten Fels und durchströmen weit verzweigte Höhlensysteme. Diese unterirdischen Felslabyrinthe werden erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts erforscht. Waltraud Paschinger und Erich Pröll haben eine Gruppe von Forschern und Höhlentauchern, die in den Karsthöhlen biologische Untersuchungen und Vermessungen durchführen, bei ihrer gefährlichen Arbeit in die Tiefen des Karsts begleitet. Ein überraschend heftiges Sommergewitter, plötzlich eindringende Wassermassen und das unerwartet schnelle Ansteigen des Wassers in den Gängen zwang die ganze Gruppe jedoch zu einem dramatischen Rückzug.

Jeder kleinste Fehler kann beim Höhlentauchen zum Verhängnis werden, denn ein direktes Auftauchen ist, in den meist bis zur Decke mit Wasser gefüllten Gängen, nicht möglich. Bei starken Regenfällen etwa wurde in einigen Höhlensystemen ein Anstieg des Wasserspiegels von bis zu 300 Höhenmetern gemessen. Die Erforschung dieser unterirdischen Karstwelten ist extrem gefährlich und hat bereits einigen Wissenschaftern das Leben gekostet. Die Seenlandschaft der Alpen ist nicht nur ein Refugium für die Wissenschaft, sondern auch ein beliebtes Ziel Erholung suchender Naturliebhaber. Wandern, Mountainbiken, Pferdetrecking oder Paragleiten - versteckte Wege, aber auch gängige Routen führen an den prächtigsten Seen der Alpen vorüber. Diese einzigartige Natur Alpenseen - eine nur vermeintlich stille Wasserwelt in den Bergen - ist einem ständigen Wandel unterzogen. Der heiße Sommer 2003 etwa hat die Gletscher stark abschmelzen lassen und einige Gletscherseen zum Überlaufen gebracht. Dadurch entstand kurzfristig eine neue, märchenhafte Wasserwelt voll üppiger Gräser und Algen. Die "Universum"-Dokumentation "Alpenseen - Stille Schönheit" zeigt die beschaulich stille, aber auch die spektakulär schillernde Seite österreichischer Gebirgsseen, porträtiert das Leben an deren Ufern und in deren Tiefen und bietet ungewöhnliche und überraschende Einblicke in eine nahezu unbekannte Welt. (ORF)

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