Diego Velázquez: Ungeschminkter Realismus

(Fernsehfilm)
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Frankreich, 2015, 52 min

Regie:

Karim Aïnouz

Besetzung:

Arthur H. (Erzähler)

Inhalte(1)

Diego Velázquez war ein spanischer Maler des Barock, der zu den wichtigsten Porträtmalern seiner Zeit gehörte. Als Maler am Hof des spanischen Königs Philipp IV. – vorbildlicher Mäzen und Förderer der Kunst – porträtierte er zahlreiche Mitglieder der königlichen Familie und Angehörige des Hofs. Velázquez hat viele bedeutende Gemälde geschaffen, so unter anderem „Die unbefleckte Empfängnis", die man in Sevilla sehen kann. Velázquez malte sie im Alter von 17 Jahren. Er suchte die Erhabenheit, das Höhere. Das Gesicht Marias, vielleicht das seiner späteren Ehefrau, erhellt das Gemälde mit seiner Natürlichkeit. Der junge Velázquez malt, im Gegensatz zu den anderen Malern Sevillas, noch keine echten Porträts, doch die Gesichter seiner Figuren sind von beeindruckender Virtuosität und Wahrhaftigkeit. Die erhabene Schlichtheit in Velázquez' profaner Malerei beeindruckt auch die reichen Adligen Sevillas. Man spricht über ihn in den gehobenen Kreisen. Auch am Hof hat man von dem freiheitsliebenden Künstler gehört. Die erste Hürde seiner Laufbahn ist genommen. Im Jahr 1622, Diego Velázquez ist gerade einmal 23 Jahre alt, malt er den König.
Die Stärke seines Porträts liegt in der Präsenz, im unbeweglichen Blick des jungen, 16-jährigen Königs, der dieses Amt noch nicht auszufüllen vermag. Die Dokumentation unternimmt zunächst einen Streifzug durch das Sevilla des jungen Diego Rodríquez de Silva y Velázquez, der das älteste von acht Geschwistern ist. Er stammt aus einer Familie des gehobenen Bürgertums: der Vater ein Anwalt portugiesischer Abstammung, die Mutter entstammt einer Adelsfamilie. Velázquez entwickelt neue Techniken, er verwischt Grenzen, lässt Realismus und Fantasie verschmelzen. Er verhehlt nicht, dass er sich von den flämischen Meistern inspirieren lässt. In Sevilla, Rom und Madrid geht die Dokumentation den Stationen im Leben und Werk des spanischen Malers nach. Von der „Venus vor dem Spiegel" bis hin zu „Las Meninas" (Die Hoffräulein) bringt der Film dem Zuschauer auf lebendige Art und Weise nahe, in welchem zeitgeschichtlichen Kontext das Werk entstand. Aus subjektiver Sicht erzählt Karim Aïnouz, wie Diego Velázquez die Welt sah und malte. Außerdem wird sein Einfluss auf andere Künstler wie Goya, Picasso oder Dalí deutlich. (arte)

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