Die Kinder entdecken - Schulreformen 1918 bis 1939

  • Frankreich Révolution école (1918-1939)
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Frankreich, 2013, 86 min

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Nach dem Ersten Weltkrieg starten Pädagogen wie Maria Montessori, Célestin Freinet, Ovide Decroly oder Alexander S. Neill im traumatisierten Europa ein revolutionäres Projekt: Mit einem neuen Unterrichtskonzept wollen sie die Welt verändern. Eine Utopie soll Wirklichkeit werden, doch der Ansatz der Reformpädagogen findet durch den erstarkenden Nationalsozialismus ein jähes Ende. Nach dem Ersten Weltkrieg vertreten mehrere Pädagogen im traumatisierten Europa die Auffassung, dass eine friedliche Welt keine Utopie bleiben muss. In Frankreich, Deutschland, England, Polen, in der UdSSR und in Italien entwickeln Vordenker wie Maria Montessori, Célestin Freinet, Ovide Decroly oder Alexander S. Neill ein ganz neues, gewaltfreies Schulkonzept, bei dem das Kind im Zentrum des Unterrichts steht. Der Schweizer Pädagoge Adolphe Ferrière wird zur zentralen Figur der New Education Fellowship, einer neuen Organisation nach Vorbild des Völkerbundes, in der sie alle zusammenfinden. 20 Jahre später haben Flügelkämpfe zwischen Idealisten und Pragmatikern die Bewegung an den Rand der Spaltung gebracht, der erstarkende Totalitarismus ist ihr Ende und besiegelt die Schicksale vieler Mitglieder. Mit dem Zweiten Weltkrieg platzt ein gemeinsamer Traum. Mit seltenem Archivmaterial erzählt der Film die persönliche Geschichte dieser außergewöhnlichen Männer und Frauen, die für einen fortschrittlichen Unterricht kämpften. Diese für kurze Zeit Realität gewordene Utopie hat Theorie und Praxis der Pädagogik nachhaltig beeinflusst. Und da Bildung gerade heute als zentrale gesellschaftliche und politische Aufgabe wahrgenommen wird, ist das Thema aktueller denn je. (arte)

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