Milch um jeden Preis

(Fernsehfilm)
  • Deutschland Milch um jeden Preis
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Österreich, 2015, 45 min

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Bauern erhalten aktuell für einen Liter Milch 30 Cent, in Supermärkten ist Mineralwasser oft teurer. Noch nie war Milch so billig, noch nie bekamen die Landwirte so wenig für Ihre Arbeit. Die wahren Auswirkungen der oft emotional geführten Milchpreisdebatten bekommen aber vor allem die Kühe zu spüren. Die jährliche Milchleistung der Tiere ist rasant gestiegen. Von etwa 2.000 Litern im Jahr 1960, auf heute weit über 10.000 Liter. Und während die großen Handelsketten und Molkereien noch mit einer Almwiesen-Kuh-Idylle ihre Produkte bewerben, ist die Realität der Tiere eine gänzlich andere. Kaum eine Milchkuh kann auf einer Wiese weiden, kaum eine Milchkuh ihre Hörner behalten. Um einen Liter Milch zu geben, müssen hochgezüchtete Rassen fast 400 Liter Blut durch ihre Euter pumpen. Der steirische Rinderexperte Walter Obritzhauser sagt: "Es ist eine unglaubliche körperliche Leistung, die eine Milchkuh erbringt.

Das ist permanenter Hochleistungssport." Mit Gras und Heu, wie von der Natur seit Jahrtausenden vorgegeben, kann die Milchkuh keine Turboleistungen erzielen. Heute sorgen ausgetüftelte Mixturen aus den Forschungsabteilungen internationaler Konzerne für die tägliche Nahrung. Die moderne Kuh frisst Getreide, Raps, Soja, dazu Eiweiß, Aminosäuren und nicht selten sogar Kokos-, oder Palmfette. Und weil selbst die hochgezüchtete Milchkuh diese Art von Nahrung nicht ohne weiteres verträgt, sind die Tiere quasi permanent in Gefahr zu erkranken und werden regelmäßig mit Antibiotika behandelt. Knapp ein Drittel aller Milchkühe landet jährlich in einem Schlachthof, weil sie krank und damit unwirtschaftlich geworden sind. Filmemacher Klaus Dutzler begab sich auf eine Spurensuche quer durch Österreich, um zu erkunden, wie es der Hochleistungskuh wirklich geht. (ORF)

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