Im Bann der Chinesischen Mauer


China und das Vermächtnis der Mauer (E03)

(Folge)
  • Frankreich Les Sentiers de la mémoire chinoise
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Frankreich, 2014, 43 min

Regie:

Michel Noll

Inhalte(1)

Mit Beginn der Ming-Dynastie im 14. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Chinesischen Mauer wieder zu. Die neuen Kaiser verfolgten das Ziel, die kaiserliche Macht zu erneuern – und damit auch ihr symbolträchtigstes Bauwerk. Sie ließen wahre Festungen um die Garnisonsstädte entlang der Mauer errichten, in denen ein Großteil der Armee untergebracht wurde, die zum damaligen Zeitpunkt etwa eine Million Mann zählte. Doch die Ming wurden von den Mitgliedern der mandschurischen Qing-Dynastie vertrieben, die sich dauerhaft in der Verbotenen Stadt und im Sommerpalast in Peking niederließen und nach den tiefgreifenden Veränderungen des 20. Jahrhunderts die letzten Kaiser von China werden sollten. Doch welchen Stellenwert besitzt die Chinesische Mauer im 21. Jahrhundert – jetzt wo China wirtschaftlich zu den führenden Nationen der Welt zählt und Kriege mit Drohnen, Raketen und Satellitenunterstützung geführt werden?
Bewohner Nordchinas erklären, wie sich die Bedeutung der Mauer verändert hat. Ein Journalist und Geschichtenerzähler sowie ein fahrender Filmvorführer zeigen, dass die traditionellen Feste – das Drachenbootfest und das chinesische Neujahrsfest ebenso wie Hochzeiten, Geburtstage und andere Feste, die im Kreis der Familie und der Gemeinschaft gefeiert werden – gelebte Erinnerung sind, die im Zeichen der Mauer bewahrt und inszeniert wird. Im Laufe der Jahrhunderte ist die Mauer, unabhängig vom Glauben, zu einem Symbol chinesischer Identität geworden und steht heute als Metapher für die tausendjährigen Traditionen und Gebräuche Chinas. (arte)

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