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Bei seiner Veröffentlichung löste der Briefroman “Gefährliche Liebschaften” von Choderlos de Laclos einen Skandal aus, lange Zeit galt das Buch als unschicklich und verwerflich – und wusste dennoch (oder gerade deshalb) zu faszinieren. Auch Roger Vadim, der französische Regisseur mit Hang zu großartigen Frauen, der u.a. mit Brigitte Bardot und Jane Fonda verheiratet war und mit Kino-Ikone Catherine Deneuve einen gemeinsamen Sohn hat, ließ sich von den Geschichten über die Intrigen und skrupellosen Machenschaften der Adeligen zur Zeit des Ancien Régimes, inspirieren. Er verfilmte den Roman mit Jeanne Moreau, einer der großen Darstellerinnen des französischen Kinos in der Hauptrolle, an ihrer Seite Gérard Philipe und Annette Vadim, seine damalige Ehefrau. (Verleiher-Text)

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NinadeL 

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Deutsch Aktualisierungen, Modifikationen und Bedeutungsverschiebungen durch Vadims gesamtes Team haben eine postmoderne Version von De Laclos' Klassiker, einem Briefroman, zum ersten Mal auf die Kinoleinwand gebracht. Nicht nur die Zeitspanne wurde geändert, sondern auch die Eigennamen und die Beziehungen zwischen den Hauptfiguren. Ja, die Hauptbrücke ist immer noch der Machiavellismus um Valmont, aber das ist längst nicht alles. In der Nachkriegszeit, unter kaum vorstellbaren Bedingungen, mit geplanten Eheschließungen, Intrigen auf dem gesellschaftlichen Niveau des vorrevolutionären Frankreichs und dazu Skifahren im Dreiviertelpulli? Das ist einfach zu viel. Außerdem ist Valmont der Ehemann von de Merteuil, de Rosemonde ist zu sehr auf Action aus, um eine alte Frau zu sein... und nicht zuletzt ist Gercourt zu Jerry Court geworden?! Kein Wunder also, dass der finale Kampf zwischen dem in Ungnade gefallenen Danceny und dem völlig gedemütigten Valmont nicht mehr als ein Unfall vor dem Kamin bleibt - und das einzig Bemerkenswerte, selbst in dieser umgekehrten Erzählung, ist die Wandlung der Persönlichkeit de Tourvels. Alles in allem ist dies also eine Version, die ich nicht in den Schrank stellen werde, ich werde mich also weiterhin mit dem Roman und der Untersuchung der anderen zwölf späteren Verfilmungen begnügen Aber ohne dieses Wissen würde mir natürlich etwas fehlen. ()