Zwischen Rausch und Elend

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Sie leben am Rande der Gesellschaft, an der Grenze von Illegalität und Anarchie. Der italienische Dokumentarfilmer Roberto Minervinis zeichnet ein intimes Porträt weißer Amerikaner, die den sozialen Abstieg fürchten oder schon ganz unten angekommen sind und eröffnet einen Blick auf die Abgründe der USA von heute. Lisa arbeitet als Kassiererin in einem Stripclub und Mark schlägt sich mit Gelegenheitsjobs auf dem Schrottplatz durch. Seit Jahren führt er ein chaotisches Leben zwischen Gefängnisaufenthalten und Familienproblemen. Beide leben sie in Bawcomville, einem Stadtviertel von West Monroe, einer der Metamphetamin-Hauptstädten der USA. Die Region ist geprägt von Armut und Rauschgiftsucht, und auch Mark und Lisa sind drogenabhängig. Gemeinsam mit ihren Freunden führen sie ein Leben zwischen höhenflugartigen Rauschzuständen und abgrundtiefem Elend, eine Existenz zwischen zwei Schuss. In Texas hingegen wappnet sich eine paramilitärische Gruppe gegen eine mögliche Invasion aus dem Innern, die angeblich ihre Freiheit bedroht.
So gegensätzlich diese beiden Gruppen auch sind – für beide ist die „Familie“ das letzte Bollwerk gegen den endgültigen Absturz und die vollkommene Hoffnungslosigkeit. Ein filmisches Porträt einer Gemeinschaft am Rande der Gesellschaft: schonungslos, ungeschminkt und gleichzeitig ergreifend. Roberto Minervini begegnet seinen verlorenen Protagonisten mit viel Empathie. Die Bildkompositionen und die erstaunlich feinfühlige Beleuchtung erinnern manchmal sogar an Fotografien von Nan Goldin. Mit „The Other Side“ wird Roberto Minervinis Schaffen deutlich frontaler und politischer. Der aufrüttelnde Film wurde unter anderem beim Festival du Film Grolandais in Toulouse ausgezeichnet und war bei den Filmfestspielen von Cannes 2015 in der Sektion „Un Certain Regard“ nominiert. (arte)

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