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"Der Verdingbub" ist die Geschichte des Waisenkindes Max. Sein größter Traum ist es, Teil einer "richtigen Familie" zu sein – und tatsächlich scheint sich dieser zu erfüllen: Max wird an eine Bauernfamilie verdingt. Statt Liebe und Anerkennung zu bekommen, wird er hier aber von seinen Pflegeeltern wie ein Arbeitstier behandelt und von deren Sohn Jakob aus Eifersucht gedemütigt. Das Handorgelspiel ist das einzige, was ihm niemand nehmen kann. Hier schöpft er Mut und bekommt das zum Überleben notwendige Quäntchen Selbstachtung. Als eine neue Lehrerin aus der Stadt sein musikalisches Talent erkennt, darf Max sogar am lokalen Schwingfest vor der gesamten Gemeinde, spielen. Das Glück ist allerdings nur von kurzer Dauer. Eifersucht und Missgunst sind stärker. Als die Lehrerin sich für ihn einsetzt, wird das Leben für Max auf der Dunkelmatte noch schlimmer. Das einzige, was seinen Überlebenswillen erhält, ist die Freundschaft zu Berteli. Das Mädchen ist in einer nahe gelegenen Kleinstadt aufgewachsen. Weil die verwitwete Mutter die Familie nicht ernähren kann, werden ihr die Kinder weggenommen und an Bauern verdingt. Mit Berteli träumt Max sich nach Argentinien, in eine Fantasiewelt, wo ausschließlich Fleisch gegessen wird und angeblich sogar die Heugabeln aus Silber sind. Da schlägt die Brutalität ein weiteres Mal zu. Dank eines unerwarteten Verbündeten schafft Max die Flucht und macht sich auf, den Traum von Argentinien Wirklichkeit werden zu lassen; gerüstet mit seiner Handorgel und der Gewissheit: da draußen, in der Welt, kann es nur besser werden. (ARD)

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Kritiken (1)

Stanislaus 

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Deutsch Der Verdingbub bietet eine starke und unglaublich rohe Geschichte, die von der rauen Atmosphäre der Schweizer Berge und vor allem von der Qualität der Darsteller dominiert wird. Am meisten beeindruckt haben mich der junge Max Hubacher in der Hauptrolle des armen und vom Leben nicht verwöhnten Waisenkindes Max und Katja Riemann, deren herzlose und sogar Rabenmutter weit entfernt ist von der verrückten Schulleiterin aus Fack ju Göhte. Aber auch die anderen Schauspieler waren sehr überzeugend, vor allem der schmutzige und gewalttätige Max Simonischek. Der Film vermischt die harte und raue Realität von Kindern in einem Hof voller Entbehrungen mit ihrer naiven Sicht auf die Welt, und man hat Mitleid mit den Hauptfiguren. Glück und Hoffnung haben in dieser Geschichte keinen Platz und werden von Leid und Enttäuschung durchsetzt, aber wie man so schön sagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Film behandelt eine Reihe sozialer Themen, von Armut über häusliche Gewalt bis hin zu Pädophilie, und stellt die unerbittliche Realität vergangener Jahre so authentisch dar, dass es einen schaudern lässt. ()