Inhalte(1)

Seit sein Vater verschwunden ist hat der kleine Abel, neun Jahre alt, kein Wort mehr gesprochen. Als er eines Tages die Sprache doch wiederfindet, hält er sich für das Familienoberhaupt – und niemand wagt, ihm zu wiedersprechen. Bis zu dem Tag, an dem es an der Haustür klingelt, und sein Vater vor dem Haus steht! (Verleiher-Text)

Kritiken (1)

Marigold 

alle Kritiken

Deutsch Lunas exzellentes Regiedebüt befasst sich mit einer nicht ganz üblichen Form des Ödipus-Komplexes - der Junge Abel nimmt die Position eines Vaters in einer verstörten Familie ein, da er nach seiner Abreise die Sprache (und damit seine Identität) verliert. Aus Angst vor einem weiteren Schock geht die Familie mit ihm auf dieses Spiel ein, selbst als der richtige Vater zurückkehrt. An Abel ist die Verbindung der komödienhaften (ein Junge, der vorgibt, ein Erwachsener zu sein, wirkt einfach lächerlich) und tragischen Elemente (ein echter Vater ist derart "impotent", dass sein liebevolles Kind ihn in dieser Rolle übertrifft). Lunas Film ist sehr sauber und ordentlich gedreht, die Kamera bahnt vor allem den Weg für die faszinierende Aufführung von Ruiz-Esparza, die Musik untermalt nur noch die unglückliche Atmosphäre der armen mexikanischen Peripherie. Was ich dennoch ein wenig vermisse, ist die größere Nähe des Erzählers sowie der Charaktere, als ob das Thema manchmal dominant wäre und Luna ein wenig in den Hintergrund träte (hauptsächlich wegen der ansehnliche Aufnahmen). Aber das ist schon eher eine Kleinigkeit, denn Abel ist ein kristallklarer Kandidat dafür, zum einem breiten Publikum empfohlen zu werden. ()