Zärtlich ist die Nacht

"Zärtlich ist die Nacht" ("Tender is the Night", 1934) ist der vierte Roman von F. Scott Fitzgerald und der letzte, den er vollendet hat. Im Allgemeinen wird darüber gesprochen, wie intim er sein tatsächliches Leben widerspiegelt, als er dem Alkohol verfiel und seine Frau Zelda in ihren psychischen Problemen versank. Er begann sofort nach der Veröffentlichung von "Der große Gatsby" ("The Great Gatsby", 1925) an dem Buch zu arbeiten, die Erstveröffentlichung erfolgte in der Zeitschrift Scribner's Magazine. Heute gibt es zwei Versionen des Textes auf dem Markt, die originale und eine überarbeitete Version, wobei der zweite Text linear ohne Flashbacks ist und das Werk von Scotts Freund Malcolm Cowley ist. Die zweite Version wurde 1948 veröffentlicht. Die zeitgenössischen Kritiken waren größtenteils hart, weil Scott zum Symbol einer vergangenen Ära geworden war. Hemingway sagte, dass die Kritik das Jazz-Zeitalter abgelehnt hat, nicht den neuen Roman. Heute gilt der Roman als amerikanischer Klassiker, sogar als einer der einflussreichsten. Diese Filmproduktion wurde durch die Situation in Hollywood zu Beginn der 60er Jahre definiert, Plakate warben für CinemaScope und De Luxe-Farben, der Titelsong wurde für einen Oscar nominiert… Der vorherige Film des Regisseurs Henry King war Scotts Biografie Die Krone des Lebens, trotz dieser prominenten Aufmerksamkeit half es nicht, eine ideale Adaption zu schaffen. Vielleicht, wenn Jane Fonda, die an der Rolle von Rosemary interessiert war, eine Chance bekommen hätte, wäre das Interesse an dem Film bis heute größer gewesen und es hätte die Möglichkeit auf eine bessere Kopie gegeben. Denn es geht hier um nichts anderes als um langsame, farbige Breitbilder, die keinen Inhalt, keine Seele haben und natürlich kläglich als Zeitdokument versagen, weil man dem Film die 20er Jahre nicht einmal aus Versehen glauben kann. Relativ solide Bearbeitungen von Scotts Geschichten begannen erst ab den 70er Jahren zu entstehen, etwas Interessantes entstand bereits zu seinen Lebzeiten, in erster Linie war aber ein großer Abstand nötig. Ich freue mich sehr auf die BBC-Serie Zärtlich ist die Nacht. (23.01.2024)